Das Leben in Ankara ist viel hektischer als mein Leben in Hannover. Das gilt generell für die türkischen Großstädte. Hier scheint das Leben bunter und ereignisreicher.
In Ankara konnte ich sehr schnell Fuß fassen. Es fiel mir leicht mich zu orientieren, da die Stadt sehr gut strukturiert aufgebaut ist – schließlich ist es auch die Hauptstadt der Türkei.
Was mir fehlt ist das Wasser. Weit und breit kein Meer in Sicht, dafür viele Seen. Unter anderem hat meine Uni ihren eigenen See (Eymir Lake). Dennoch kann ein See nicht mit dem Meer mithalten. Die Meerluft genieße ich, wenn ich für ein Wochenende nach Istanbul fahre. Es ist ein guter Ausgleich. Trotzdem kann ich sagen, dass ich das Studium in Ankara dem in Istanbul vorziehe. Für ein Halbes Jahr in Istanbul Fuß zu fassen und mit dem Leben Schritt zu halten scheint mir schwieriger als in Ankara.
Ebenfalls muss man erwähnen, dass das Leben hier einen sehr erschöpft. Es dauert viel länger von A nach B zu gelangen – für mich als ungeduldiger Mensch ein sehr großer Nachteil. Der Verkehr zehrt sehr an den Nerven. Aber auch daran habe ich mich schnell gewöhnt und kann mit dem Einheimischen in Sachen Orientierung sehr gut mithalten. Ich liebe es verloren zu gehen und meinen Weg ohne fremde Hilfe wieder zu finden. Es nimmt mir einfach die Angst und macht mich selbstbewusster. Bis jetzt hat der Auslandsaufenthalt sich sehr für mich gelohnt. Ich habe das Gefühl, dass ich in jeder Stadt schnell Fuß fassen kann und ein Leben im Ausland durchaus möglich ist.