Unglaublich, mein erster eigener Blog geht online! Darauf trink ich erst einmal einen Tinto de Verano (Rezept steht im Verlauf) 😀
Ich fang am besten einfach mal damit an, mich über die extrem stressigen letzten Tage in Deutschland zu beschweren:
Die letzte Woche in der Heimat war alles andere als entspannt. Da natürlich einige Hausarbeiten kurz vor dem Aufbruch abgegeben werden mussten, saß ich täglich am Laptop und da ich natürlich vorher keine Zeit hatte musste alles auf den letzten Drücker passieren. Just-in-Time 😉 Vielen Dank Mama & Papa für die Unterstützung! Selbstverständlich musste auch genügend Zeit für die Freunde eingeräumt werden, weshalb es nicht selten hieß: “Treffen wir uns um 4.30 Uhr noch auf ne Shisha? – Klar, wir sehn uns ja dann ein halbes Jahr nicht mehr!” Trotz Schlafmangels und der ungesunden Mischung aus wissenschaftlichen Texten, Word 2010, “Maracuja Heaven” Tabak und Stuttgarter Hofbräu hat am Ende doch noch alles wunderbar geklappt und ich konnte am Dienstagmorgen, den 04.09 von Stuttgart aus über Palma de Mallorca nach Madrid fliegen. Meinen fast schon vergessenen, früher besten Freund im Gepäck 🙂
Madrid:
Anders als fast alle anderen Erasmus-Studenten genieße ich den Luxus in Madrid meine Familie mütterlicherseits zu besitzen. Der “Abuelo” (=Opa) holt mich vom Flughafen ab und setzt mich bei meiner “Madrina” (=Patentante) ab. Hier werde ich voraussichtlich während des gesamten Erasmus-Aufenthalts wohnen und spare mir mein Geld für die schier unzähligen Bars und Clubs der Stadt. Die sind wirklich alles andere als billig! Dennoch kann ich mich echt nicht beschweren wenn ich höre, dass in Skandinavien ein Bierle 10 €uronen kostet!!!!!
Am Mittwoch musste ich dann schon zum ersten Mal zum Hauptcampus meiner neuen Universität, der Universidad Complutense de Madrid gehen und an einem Spanisch-Einstufungstest teilnehmen. Natürlich bin ich dem höchsten angebotenen Niveau zugeteilt worden. Als ob nicht 😉 Haha, auf jeden Fall ging es danach gleich mit einigen Erasmus-Studenten in Richtung Innenstadt. BAAAAAAR!!! 🙂 Gelandet sind wir im “Grazzie Mille” in der Calle Mayor. Für jedes gekaufte Getränk erhielten wir einen Teller und konnten uns bis zum Umfallen mit frisch zubereiteten Gerichten kostenlos mästen. Anschließend ging es dann mit nahezu allen Anwesenden in einen Club. Das Beste an allem ist, dass alle miteinander “down” sind und man sich mit jedem unterhalten oder sich über (mehr oder weniger) Wissenswertes austauschen kann. Sehr cool ist auch, dass man sich meistens auf Spanisch unterhält oder es zumindest versucht. Man sollte daher auch vermeiden mit den unzähligen Deutschen abzuhängen, wenn es die Möglichkeit gibt Leute aus aller Welt kennzulernen. Meine Meinung! Alles in allem war es ein echt super erster Tag im neuen Lebensabschnitt: Madrid.
Am Donnerstagmorgen musste ich mich mit den anderen Erasmus-Menschen in die Uni quälen, um an der Einführungsveranstaltung teilzunehmen. Uns wurden grundlegende Infos zum Studium und der Organisation (oder wie man das hier nennen mag 🙂 mitgeteilt. Schnell wird klar, hier ist alles ein wenig größer als in Hildesheim bei schätzungsweise 100.000 Studenten. Leider konnten bei Nachfragen zu den Studentenausweisen,etc. selbst die Mitarbeiterinnen des International Office wenig Auskunft geben. Etwas Zeit bleibt aber noch. Unglücklicherweise hat die Universität Hildesheim nur einen Partnervertrag mit der Übersetzer-Fakultät in Arranjuez, einem kleinen Städtchen außerhalb von Madrid. Mir wurde gesagt dass ich knapp 1 Stunde Bahn fahren muss um dorthin zu gelangen. Da ich in Hildesheim aber IIM und nicht IKÜ studiere, weiß ich nicht genau was zum Teufel ich da überhaupt machen soll. Mal sehen was sich noch ergibt. Semesterbeginn ist der 26.09, davor gibt es nur den Sprachkurs der uns gratis am Hauptcampus angeboten wird. Im Anschluss an die Veranstaltung hat man sich die Zeit in der Innenstadt beim Sightseeing und bei einem Tinto de Verano vertrieben. Es gibt kein besseres Getränk um bei der Mittagshitze (über 30°) abzukühlen. Zwei mir bekannte Rezepte:
- Eiswürfel; Rotwein (am Besten Fusel!); Gaseosa (typisch spanisches Getränk, ähnelt Sprite aber ohne Zucker und weniger süß); Zitronenscheibe
- Eiswürfel; Rotwein; Martini Rojo; Fanta Limón; Zitronenscheibe
–> DER BURNA WIE LAUDA 😀
Nachts ging es dann zur ersten Erasmus-Party im Shoko-Club in Calle Toledo, organisiert durch die ESN-Gruppe der Universidad Complutense. Motto: Flagge zeigen!
Der Club war brechend voll und die Leute haben, trotz der teilweise nicht-so-hinhörenswerten-Musik, gut gefeiert. Am meisten Spaß hat auch hier wieder die “interkulturelle Kommunikation” gemacht (bekomm ich dafür Extra Credits?). Ende war leider schon so gegen 5 Uhr morgens, sodass man gezwungen war noch eine weitere Stunde vor dem Club zu stehen und sich einfach so mit den Leuten zu unterhalten. Wenn es die nächsten Tage so weiter geht, dann bleibt am Ende des Geldes noch jede Menge Monat übrig…
In diesem Sinne beende ich mal den ersten Beitrag und versuche die nächsten Tage in regelmäßigen Abständen zu posten. Vorausschauend stehen unter anderem eine Super-Mega-7-Dancefloor-Party als auch ein Abendessen mit Paella im Estadio Calderón (Fußballstadion von Atletico Madrid) an. In Zukunft werde ich auch das ein oder andere auf Spanisch schreiben.
Grüßle