Happy New Year!! (and a Merry Christmas????) – Nachtrag (Dezember 2015)

Ah! Di702218968_90035e Weihnachtszeit naht. Überall werden Weihnachtslieder gespielt, Weihnachtsschmuck aufgehängt, Lichterketten über Tannenbäume geschwungen und Väterchen Frost und seine Enkelin trifft man auch immer häufiger.

 

Aber was ist das … ?

Während ich in Weihnachtsträumen schwelge, Lieder in den Geschäften mit brumme, im Schuhgeschäft leicht ins schunkeln gerate und mich schließlich Nikolai mit den Worten:

„Ich liebe all diese Weihnachtslieder!“

 zuwende, da blökt er mit nur entgegen:

„Weihnachtslieder?? Das sind keine Weihnachtslieder! Das sind Neujahrslieder!“

Nah, das hätt‘ ich aber gewusst, wenn „Last Christmas“ oder „All I want for Christmas is you“ KEINE Weihnachtslieder sind …

Aber es ist wahr: in Russland wird „Weihnachten“ erst im Januar gefeiert, wobei sogar das nicht wirklich ein Weihnachtsfest ist, sondern ein einfaches, gemütliches Zusammensitzen mit Freunden und Familie – den Tannenbaum und die Geschenke, die gibt es nämlich schon um Mitternacht an Neujahr. Dazu gibt es natürlich auch eine traditionelle Mahlzeit: Oliver Salat; ein Salat aus Kartoffeln, Majonäse, Erbsen, Würstchen und anderem. Auch Mandarinen sind ein Muss am „Neujahrstisch“ und eines der traditionellen Neujahrsfilme die zusammen gesehen werden ist “Ирония судьбы“, was „Ironie des Schicksals“ bedeutet. Aber das ist leider auch schon alles was ich über die Neujahrstraditionen in Russland erzählen kann, denn mein Neujahr wollte ich in diesem Jahr mit meinen Freunden in Sankt Petersburg verbringen.Gastronomika7

Mit dem Frühzug ging es dann also am 31.12.2015 um 6 Uhr morgens nach St. Petersburg. Um 9:30 angekommen, erinnern wir uns wieder daran, dass der Check-in  für das Hostel erst ab 14 Uhr durchgeführt werden kann. Natürlich war ich (wie immer 😉 ) gut vorbereitet und hatte ein gutes Restaurant/Bar, namens Gastronomika zur Überbrückung im Voraus gefunden. Diesen Ort kann ich nur weiterempfehlen, da man wirklich einen fantastischen Ausblick über Sankt Petersburg auf der Terrasse hat. (Siehe Bild)

Die restliche Zeit in St. Petersburg verging bis zum Neujahrsabend wie im Flug. Auch wenn ich zugeben muss, das Fahrrad fahren bei – 10 Grad nicht gerade eine unserer beste Ideen war und auch die Fahrräder in einem eher mäßigen Zustand waren. Allgemein ist die Erkundung der Stadt mit dem Rad nicht die optimalste Option, da es keinerlei Fahrradwege gibt und Autofahrer in Russland … sagen wir mal … eher „wagemutig“ sind. Wenn ihr es jemals in Überlegung zieht Fahrräder beim Hostel Bed&Bike auszuleihen, lasst euch raten: NEIN! NEIN DANKE! Der Preis ist zwar sehr gut (500 Rubel/7 Euro pro Rad für einen Tag), aber sie sind in einem schlechten Zustand. Eines wurde uns von Anfang an mit einem Plattfuß übergeben. Zwei weitere mussten mitten in der Besichtigungstour bei einem anderen Hostel umgetauscht werden. Später gab mein Fahrrad auf den letzten Kilometern auf, die Kette sprang alle 2 Minuten ab! 3 Kilometer mit einem Fahrrad in Menschenmassen um herzulaufen ist kein Spaß, kann ich euch sagen! Da war der Lenker der sich wie von Geisterhand immer verzog und ungerade zum Reifen stand, noch ein Scherz gegen. Nun ja, aber überspringen wir mal das Herumnörgele und wenden uns dem eisig kalten Neujahrsabend zu. Und mal ganz von den Fahrrädern abgesehen, ist das Hostel wirklich ganz empfehlenswert und kostengünstig :). 702415646_59275

„Traditionell“ sollte dieser für meine kleine Gruppe und mich auf dem Platz vor der Eremitage stattfinden. Dank der Kälte entschieden wir uns,uns vorher in ein kleines Kaffee in eine der Nebenstraßen zu setzen und heiße Schokolade zu bestellen. Da saßen wir nun und genossen die Wärme, während andere Leute draußen an den Fenstern vorbei rannten.

23:00

Meine heiße Schokolade sieht eher aus wie heißer Pudding, schmeckt aber fantastisch.

23: 15

Diese Schokolade hält für immer, aber langsam sollten wir wohl wieder in die Kälte.

23:20

Selfi und Snapchat time.

23: 25

Oh ja.. nun aber mal ab zu Eremitage!

23:35

Meine Kinnlade klappt herunter, als ich die Schlange vor den Gattern sehe, die anscheinend extra für Neujahr aufgestellt wurden. Secutity Guards stehen rund herum und kontrollieren jeden Einzelnen der eintreten möchte genau.

23:45

Die Schlange bewegt sich schnell vorwärts; gar kein Problem wir werden es noch rechtzeitig schaffen.

23:50

Ich stehe direkt vor dem Eingang … aber irgendwie kommen immer mehr Leute von der Seite …

23:55

Es wird eng. Die Leute drücken und schieben, die Secutity versucht dagegen zu halten.

23:58

Ich und eine meiner Freundinnen haben es endlich geschafft. Erstaunt überblicke ich die Situation: eine große Bühne, die Russische Flagge über die Wand des gesamten Winterpalastes geworfen, feiernde Menschen überall. Putins Neujahrs-Rede wird ebenfalls übertragen. Ein Glas in der einen Hand, den Zettel auf dem Tisch auf der anderen Seite, beginnt er vorzutragen. Die Menschen vor den Schranken hören weiterhin nicht auf zu drücken und zu schieben, denn schließlich ist es fast Neujahr. Der Großteil meiner Leute ist immer noch vor dem Eingang oder hat schon aufgegeben.

23:59

3 … 2… 1… Frohes Neues Allerseits. Und jetzt aber schnell wieder raus hier!

resize-img

23:05

Endlich erreiche ich auch meine anderen Freunde, die auf der anderen Seite des Zauns warten. Stürmische Umarmungen und Küsse werden verteilt. In 2 Stunden wird es dann auch in Deutschland soweit sein. – Lasst die Party beginnen!! 🙂 (Glücklicherweise wurden wir zu einer Hausparty eingeladen, wo wir nach Mitternacht dazustoßen konnten um nicht im Kalten sitzen zu müssen.)

Das Neue Jahr hat gut begonnen … und nun am nächsten Morgen wieder früg raus – auf mit Blabla.Car nach Moscow – 9 stündige Autofahrt (15 Euro). WIR kommen!

 

 

Comments are closed.