Dezember – jetzt ging es wirklich alles sehr schnell! Das Wetter war nicht mehr allzu toll (aber trotzdem noch immer kein Vergleich zu deutschen Verhältnissen ;)), aber dafür stieg die Vorweihnachtsfreude, denn über Weihnachten bin ich nach Hause gefahren und konnte meinen Freunden und meiner Familie mit tollen Fotos alles über Spanien berichten. Und das nicht nur über Skype 😉
Vorher allerdings gab es noch viel zu tun und viel zu sehen 🙂 Denn es hieß, ab nach Toledo! Die Stadt liegt nicht sehr weit weg von Aranjuez und mit dem Bus war es nur eine Stunde Fahrt. Morgens angekommen haben wir spanisch gefrühstückt: chocolate con churros mit einem zumo natural de naranja. So könnte fast jeder Tag starten! Danach ging es auf Erkundungstour. Toledo ist eine wunderschöne,sehr alte Stadt, auf einem Berg und am río Tajo gelegen. Kleine gepflasterte Straßen schlängeln sich mit vielen Kurven durch die alten, nicht allzu hohen Häuser, Fußgänger und Autos teilen sich eine Fahrbahn, viele kleine Geschäfte tummeln sich unter den alten Häuserfassaden und die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Beeindruckend war auch die Kathedrale, die sich plötzlich auf der Straße vor einem auftürmt. Zwar war der Eintritt sehr teuer, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Weiter ging es dann zum Geburtshaus von El Greco, einem berühmten spanischen Maler, von dem viele Gemälde auch im Prado hängen. In einem Straßencafé gab es dann zwischendurch ein paar Tapas, auch wenn es ein bisschen kalt draußen war, und ein bisschen bummeln durch die Läden durfte natürlich auch nicht fehlen. Also insgesamt ein sehr schöner Trip in eine tolle Stadt, die ganz anders ist als die, die ich zuvor gesehen hatte.
Zu Hause in Aranjuez wurden die Straßen fleißig mit der kitschiger Weihnachtsbeleuchtung dekoriert und ein blau-weiß-rot leuchtender Weihnachtsbaum mit einer großen Krippe auf der Plaza de la Constitución aufgebaut. Von wegen gelber Schimmer mit besinnlicher Atmosphäre, was man aus Deutschland gewöhnt ist 😉 Einen Weihnachtsmarkt gab es nicht, also ab nach Madrid und gucken, wie es auf der Plaza Mayor aussieht. Dort mussten meine deutschen Freunde genauso wie ich über den “Weihnachtsmarkt” schmunzeln. Auch hier ist der kulturelle Unterschied ziemlich groß, denn anstatt Trink- und Essensbuden gab es Verkaufstände mit allem möglichen blinkenden, leuchtenden und sich bewegendem Klimperkram für die Weihnachtszeit. Immerhin wurden auch kleine, echte Tannen verkauft. Hier wurden ich bei meiner Suche nach Weihanchtsgeschenken zwar nicht fündig, dafür aber in den wie immer vollen Einkaufsstraßen 🙂 Die Menschen und die Atmosphäre dieser spanischen Großstadt werde ich wirklich vermissen, wenn ich wieder in Hildesheim angekommen bin.
Kulturell habe ich mich auch weitergebildet 😉 An einem Nachmittag war ich mit einer Freundin im Museo Reina Sofía und wir haben uns Picassos weltberühmte Guernica angesehen. Ansonsten haben wir die Zeit lieber im Kino oder in einer Bar abends und mit einem Gläschen Wein verbracht. Selbstverständlich gab es auch noch ein paar Partys, zu denen wir gegangen sind, aber die Rückfahrt morgens um 7 mit dem Zug ist doch anstrengender, also wir gedacht hatten 😉 Dennoch verging die Zeit wie im Flug und schon stand die Heimreise für 10 Tage bevor. In der Uni hatten die Dozenten natürlich keine Rücksicht auf die kommenden Weihnachtsferien genommen und somit musste ich bis zum letzten Tag noch einiges tun.
Nach den kurzen Ferien zu Hause flog ich zusammen mit meinem Freund und zwei Freunden aus Hildesheim am 30.12. zurück, um hier Silvester, oder besser nochevieja, zu feiern 🙂 Den Tag darauf ging es abends, bewaffnet mit Weintrauben, Sekt und anderem Trinken, in die Innenstadt. Zuerst haben wir in einer Bar gegessen, dann getrunken und uns mit vielen, vielen anderen Menschen und Mitfeiernden auf der Puerta del Sol versammelt, um mit den zwölf Glockenschlägen die traditionellen zwölf Weintrauben zu essen, die angeblich Glück für das kommende Jahr bringen sollen. Vor lauter Quatschen und Feiern haben wir diese fast verpasst, aber es ist nochmal gut gegangen 😉 Zum Tanzen ging es danach in das Huertas-Viertel, da der Eintritt in den großen Discos bis zu 90 Euro gewesen wäre. Das schöne war, dass in der Disco, in der wir später gelandet sind, auch viele Spanier gefeiert haben und die Musik sehr gut war 🙂 Morgens um halb 8 saßen wir erschöpft im Zug nach Hause, aber es war ein gelungener Start in das neue Jahr!