Archive for November, 2010

countdown

Monday, November 1st, 2010

…Countdown für Standortanalyse und den Kulturjournalistenworkshop. Ich konnte erfolgreich ein paar Hildesheimer Dozenten und meinen Mitstudi von AbHierKultur kontaktieren, leider sind beide aus verschiedenen Gründen nicht verfügbar an unserem Wunschdatum. Frau Theodory-Kruppa (freie GI-Mitarbeiterin), Nadja Schlüter (Mitpraktikantin) und ich stecken unsere Köpfe tief in den Adressensumpf deutscher Journalistikprofessoren, um einen geeigneten Referenten für den ersten theoretischen Teil unseres Workshop zu finden. Gar nicht so leicht: praktische Erfahrung muss er haben, ein gutes Englisch und Ahnung von der arabischen Kultur.

Ansonsten heißt es gerade sich die Ohren rot telefonieren und die Hacken wund laufen (ja, in Amman geht zweiteres sehr schnell), um für die bibliothekarische Standortanalyse, die wir in ganz Jordanien betreiben, einen fundamentalen Wissenspool über deutsche Literatur zu erhalten. Auf Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch, die Kommunikation mit den jeweiligen Kulturzentren, Bibs, Unis und Ministerien führt über sämtliche Sprachen, die ich zum Teil nur gebrochen beherrsche. Sehr lustig, sehr anstrengend, vor allem wenn (am Telefon) Emailadressen buchstabiert werden müssen. Unsere Deadlines für beide Projekte liegen in etwa gleich beim 11. November. Jordanien ist nicht so groß wie Deutschland, aber weitläufig genug, um schnell in Zeitbedrängnis zu kommen.

Davon abgesehen drängt auch das ablaufende Visum, zwei Tage bleiben mir noch, dann bin ich nämlich illegal in diesem wunderschönen, vertrockneten Land. HIV-Test (obligatorisch) ist gemacht, der Goethe-Schrieb meiner Chefin verfasst, jetzt heißt es nur noch zur shurta (Polizeit) gehen und inshallah, ich habe mein 3-Monats-Visum! Außerdem ziehe ich nach dem ganzen Hotel-Hopping der letzten Woche endlich in meine neue kleine Wohnung in Jebel El Weibdeh, ganz in der Nähe des Paris Square und des Darat el-Funun-Kunstmuseums. Sehr praktisch, denn einige der angestrebten Kulturzentren, die ich für die Arbeit aufsuchen muss, liegen somit ganz in der Nähe.