Archive for November, 2010

Barça vs. Real

Monday, November 29th, 2010

Abends guckten Steffi und ich DAS Fußballspiel überhaupt – Real Madrid gegen Barcelona im Camp Nou.
Karten ab 77€ bis 500€ und aufwärts. Wir wollen das Spektakel ganz genau in einer Public Viewing Bar verfolgen. Eine Freundin hat uns Plätze in der Yakuta Bar reserviert. Um 21 Uhr ist Anpfiff.
Und es hat sich definitiv gelohnt es zu schauen!! Um 23 Uhr war Schluss und es stand 5:0 für Barca! Unglaublich! Die armen Madrilenen…
Die Stimmung war gefühlt wie die Deutschen während der letzten WMs gefeiert haben. Nur das das hier „nur“ Champions Leage war. Als wir zurück über den Placa Catalunya, dem zentralen Platz der Stadt gingen, erlebten wir DIE Party schlechthin. Was da los war! Menschen jubelten, tröteten, wedelten mit Fahnen, kletterten auf die Laternen der Ramblas und die Autos veranstalteten ein Hupkonzert!
An solchen Tagen fährt sogar die Metro (U-Bahn) bis 1 Uhr (statt bis 0 Uhr)!

Fußballparty auf dem Plaça Catalunya

*Link: http://www.youtube.com/watch?v=nQrdZJnCqk4&feature=related

Benefizkonzert III

Sunday, November 28th, 2010

Ja, ich weiß. Als würde sich mein Leben um nichts anderes drehen. Das stimmt aber nicht. Heute durfte ich zum Beispiel Däumchen drehen und Bibliothekarin spielen, weil im gesamten Haus die Server streikten. Hier aber ein kleiner Vorgeschmack auf das Konzert, dessen Projektassistenz ich in Planung und Durchführung sowie Marketing bin. Vor Stolz geschwellt Brust hier ist! 🙂

Eiszeit

Sunday, November 28th, 2010

Auch wenn in Deutschland jetzt ja scheinbar auch Minustemperaturen herrschen, mich werdet ihr hier wohl nicht aufholen.

Heute morgen begrüßten mich diese Wetteranzeigen, sowohl auf meinem Notebook, als auch im Online-Wetterbericht…

Ahh! 🙂

Ich weiß nicht ob es stimmt, weil ich heute noch keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe, aber da bin ich jetzt noch mehr gespannt was unseren letzten Trip am Dienstag angeht: Mit fast allen Austausstudenten der Uni hier gehts nach Lappland, in den hohen Norden! Wir fahren nach Luosto, was zwei Stunden Busfahrt nördlich des Polarkreises liegt und bedeutet, dass wir insgesamt 10 Stunden gen Norden fahren werden.

Hier die Route von Vaasa aus:

Wir haben ein Meeting mit Rentieren und auch mit dem Weihnachtsmann 😉

Bis dahin werde ich mich neben meinen Unisachen ausführlich Glögi widmen, dem leckeren finnischen Glühwein, den es im Supermarkt auch in zahlreichen alkoholfreien Varianten gibt und “Joulutorttu”, weihnachtlichen Gebäckstücken aus Blätterteig mit einem Klecks Pflaumenmus in der Mitte.

Groß, größer, Sankt Petersburg!

Friday, November 26th, 2010

So, hier melde ich mich mal wieder mit einem schicken Reisebericht aus dem mittlerweile dauerhaft etwa -10°C kalten Vaasa. Da will jeder Weg wohlüberlegt sein, weil auf den Bürgersteigen auch kein Salz getreut wird und somit alles eine einzige Schlitterbahn ist. Wir fahren meistens trotzdem mit dem Rad und wenn ich wieder in Deutschland bin, wird mich nichts mehr schocken.

Aber: Ich liebe den Winter hier! Genauso wie jede andere Jahreszeit, da alle einfach immer besonders extrem ausgeprägt sind.

Um zum eigentlichen Thema dieses Eintrages zu kommen… Am Donnerstag ging es auf eine fünftägige Reise, die ich ganz besonders herbeigesehnt habe und unvergesslich bleiben wird. Wir hatten die einmalige Gelegenheit, mit der Organisation Timetravels einen total günstigen Studententrip ins russische Sankt Petersburg mitzumachen, sogar visafrei. Von Helsinki aus ging es also gemeinsam mit anderen Studenten aus ganz Finnland per Nachtfähre auf die zwölfstündige Fahrt. Wenn man eine lange Zeit in Finnland gelebt hat, kann der Kontrast größer wohl nicht sein, der uns in Russland erwartete. Mit einer Einwohnerzahl von fünf Millionen leben dort genau so viele Menschen wie in ganz Finnland. Außerdem ist es unglaublich laut, hektisch, chaotisch und verschmutzt von Abgasen. Sogar um Mitternacht tobte der Verkehr noch auf den Straßen in der Innenstadt, stauten sich die Autos und schoben sich die Menschen auf den Bürgersteigen. Vielleicht dieses Wochenende noch ein bisschen mehr, da Putin zu Gast in der Stadt war. Das Gefühl von Freiheit und Sicherheit, das sich in Finnland schnell entwickelt hat, war verschwunden und wurde ersetzt durch einen besonders gründlichen Blick auf unsere Taschen. Trotzdem war alles unglaublich TOLL und faszinierend!! Wohin das Auge reichte, überall Bauten, die sich in ihrer Größe und Pracht gegenseitig übertrumpften. Dass der Trip so organisiert war und wir zwei supernette Guides hatten, die total motiviert und hilfsbereit waren, war das Beste, das uns passieren konnte. Alleine wären wir nur beschwerlich und viel langsamer klargekommen. Schon das Suchen nach einem Restaurant gestaltete sich dank der kyrilischen Schrift einmal sehr schwer 😀

Das Programm, das uns geboten wurde, war einfach absolut genial. Wir haben in den paar Tagen sooo viel gesehen, die russische Kultur erlebt und (natürlich) auch ganz viel landestypisches Essen probieren können 😉 Nur Pfannkuchen mit rotem Kaviar werde ich wohl kein zweites Mal probieren… Bäh!

Gleich nach Ankunft in Sankt Petersburg ging es auf eine ausführliche Stadttour mit dem Bus. Gezeigt wurde uns als erstes die Peter-und-Paul-Festung, zu der wir genau pünktlich kamen, um zur Mittagszeit einen jeden Tag abgefeuerten Kanonenschuss mitzubekommen, die Blutkirche, eine wunderbare russisch-orthodoxe Kirche mit atemberaubenden Mosaiken im Inneren, die Aurora, welche ein ehemaliges Kriegsschiff der zaristischen Marine ist und viele andere interessante Dinge und Orte…

Highlights waren der Besuch im Katharinenpalast im 30 Kilometer entfernten Puschkin mit dem restaurierten Bernsteinzimmer und natürlich auch eine Führung durch die Hermitage mitsamt Winterpalast, gemeinsam mit dem Louvre das größte Kunstmuseum der Welt. Absolut beeindruckend!!

Hinsichtlich Freizeitprogramm hatten wir ein typisch russisches Dinner mit ganzen fünf Gängen. Unter anderem gab es Borschtsch (Suppe mit roter Beete), Julienne (Pilze mit Käse überbacken) und Schweinefleisch mit Kartoffelspalten.. Mmh! Und wie sich das gehört, gab es vor jedem Gang ein Gläschen “Russisches Wasser”, also Wodka 😀 PUR selbstverständlich! Ich muss sagen, der war echt ganz gut. Viel besser als der, den ich bis jetzt in Finnland oder Deutschland pur probiert habe. Naja, dementsprechend lustig ging es dann auch irgendwann zu, zumal wir noch Privatunterhaltung hatten von einer Folkloregruppe, die neben Musik auch noch einige lustige Spielchen mit uns gemacht hat 🙂

Richtig cool war auch die nächtliche Fahrt durch Sankt Petersburg mit einer Limousine!  Dabei wurde laut Musik gehört und Champagner getrunken! Yeah! Das nenn ich mal ein Leben 😉

Es bleibt zu sagen, dass das Wochenende wirklich genial war und ich sehr froh bin, die Gelegenheit hatte, diese  schöne Stadt zu sehen und erleben, auch wenn ich niemals dort leben könnte! Als wir wieder in Helsinki angekommen waren, hat sich dort doch alles sehr heimisch angefühlt 🙂

Trotzdem bin ich neugierig geworden, irgendwann auch nochmal Moskau zu besuchen. Vor allem nachdem eine andere Erasmusstudentin hier, die dort lebt, erzählt hat, dass Sankt Petersburg für sie wie Erholung ist 😀

Ich würde jedem Erasmusstudenten in Vaasa diesen Trip wirklich empfehlen, da er sich auf jeden Fall lohnt. Sehr viele haben die Chance auch genutzt, an einem von mehreren angebotenen Terminen teilzunehmen.

Für Lisa und mich war der krönende Abschluss noch eine nachmittägliche Spritztour von Helsinki aus nach Porvoo, das angeblich schönste Städtchen Finnlands. Für uns ist es das nach dem Besuch definitiv auch wirklich, zumindest von denen, die ich gesehen habe.

Zum Schluss noch ein paar Bildchen und До свидания! (Auf Wiedersehen! :))

Der Dezember

Thursday, November 25th, 2010

…läuft. Hoffen wir. Es ist so viel passiert, dass ich nicht zum Schreiben kam und auch jetzt tippe ich sozusagen “auf dem Sprung”. Außerdem war letzte Woche Eid Al-Adha, das Islamische Opferfest, und das hieß für uns: Frei! Wir haben momentan zwei Inspektionren der GI-Zentrale in München zu Besuch, für deren Gästebetreuung ich zuständig bin. Nebenher läuft die Abschlussphase des Benefizkonzerts am 4. Dezember und neue Fragen tun sich auf (hauptsächlich die Technik des Saals und des Instruments betreffend); darüber hinaus befinden wir uns in der heißen Chaosphase für die anstehende Deutsch-Französische Kulturwoche in Zarqa. Das Programm besteht aus jeweils zwei Filmen aus Deutschland und Frankreich, zwei Kunstausstellungen, einem klassischen Klavierkonzert und einer Kinderlesung. Unsere Designerin, mit der ich wegen der brandneuen GI-Sprachkursbroschüre, des Benefizkonzerts und der Kulturwoche sehr viel kommuniziert habe, ist Gott sei Dank sehr zuverlässig und arbeitsam. Dennoch habe ich ein wenig Muffensausen wegen der Kulturwoche, denn meine Kolleginnen der Programmabteilung sind die ganzen nächsten 7 Tage wegen eines Zwischenseminares in der Türkei nicht im Haus. Sie waren mir immer eine große Hilfe und ich muss sagen, dass sich auch mittlerweile so etwas wie Freundschaft zwischen uns gebildet hat.

Doch es gibt auch Unwetterentwarnung aus anderen Windrichtungen. Das Standortanalysen-Projekt geht langsam zu Ende, die letzten Fragbögen, die uns noch für die Auswertung fehlen, folgen hoffentlich nächste Woche. Dann geht die Arbeit für unsere Projektleiterin erst richtig los, denn sie muss auswerten. 😉 Ein Projekt, das mir sehr große Freude bereitet hat und mir die Möglichkeit eröffnete, mehr in Kontakt mit Leuten in und um Amman zu kommen. Was auch zur “Jury” muss sind die Bewerbungen, die wir für den anstehenden Kulturjournalismus-Workshop gesammelt haben. Wir von der zuständigen Mannschaft sind schon ziemlich stolz, dass nicht nur eine winzige Hand voll an Anmeldungen bei uns eingegangen ist. Noch dazu steht seit etwa eineinhalb Wochen der Posten des Workshop-Referenten, den ich aber noch nicht preisgeben darf.

Benefizkonzert II

Saturday, November 13th, 2010

Ich habe hier gerade einen ganz schlimmen Computer im Internetcafe erwischt,  die Tastatur funktioniert nur bedingt. Das Glotzen der maennlichen Anwesenden  macht die momentane Stimmung auch nicht viel besser. Sollte der Cafebesitzer tatsaechlich seinen gweohnten Touristenaufschlag von mir verlangen, kann er mich mal kreuzweise (gerade sehr schlechte Laune hier). Irgendwie war ich dieses Wochenende der Pechvogel der Woche, weil ich nur an Abzocker geraten bin, egal ob im Taxi oder sonst wo.

Das Benefizkonzert geht jetzt in die zweite Phase. Wir haben das Design und den Text fuer den Flyer zusammengestellt und den Neuentwurf an die Deutsche Botschaft, an die Theodor-Schneller-Schule (Konzertinitiator), die Pianistin und diverse andere Sponsoren wie Lufthansa und Union Bank geschickt. Am 15.11. muss die Sache einigermassen wasserdicht sein, weil dann erst mal eine Woche Eid ist, also ein einwoechiges Fest mit Lammschaechten etc pp. Da ist das Buero zu und niemand erreichbar. Die Flyer muessen am 21.11. gedruckt sein und verschickt werden. Inschallah! Jetzt spielt gerade ein Anrainer im Cafe auf seinem Computer diese typische griechische Volksweise, deren Namen ich leider nicht kenne. Sie erinnert an Hava Nagila, wird mit der Zeit schneller.. Ich erzaehle das, um meine Nerven zu beruhigen, denn der Tag heute lief nicht so gut. Ich bebe vor Ehrfurcht vor  Arbeitsmenge, die am Sonntag und Montag noch auf uns zurollen wird> Deutsch-Franzoesische Kulturwoche in Zarqa, (Das Lied wird schneller..) Heather ODonnells Zusatzkonzert mit Videoinstallation, Workshop fuer Kulturjournalismus (die Melodie beschleunigt), fuer das wir endlich eine arabisch-deutsch-englische Referentin gefunden haben, die wegen ihrer multilingualen Faehigkeiten perfekt fuer die Arbeit ist. Standortanalyse (Die Toene rumpeln in wahnsinnigem Tempo) und  ach, das alles findet Anfang Dezember statt und Nadja, Sarina und ich, aber auch unsere Chefin wissen nicht, wo uns der Kopf steht.

Es wird also noch spannend.

Endlich WINTER :)

Friday, November 12th, 2010

Zu Finnland gehört einfach Schnee, zumindest sobald die Bäume alle kahl sind und es viel länger dunkel als hell ist.

Deshalb war ich ganz erfreut, als ich vorgestern morgen aus dem Fenster geguckt habe und dann auch in Vaasa alles komplett verschneit war! Das war dann auch das erste Mal, dass das Fahrrad im Keller geblieben ist und wir uns zu Fuß auf den Weg zur Uni gemacht haben. Hier wird scheinbar nicht wirklich gestreut, die Bürgersteine sind eisglatt, nachdem es noch einmal gefroren hat. Immerhin haben die Autos hier Reifen mit Spikes. Man darf gespannt sein ob es nochmal taut oder nun weiß bleibt. Hier ein paar winterliche Impressionen von der Uni :)

“Der Papa darf hier von links nach rechts fahren!”

Sunday, November 7th, 2010

Schon gestern Abend wurde man langsam darauf vorbereitet, was heute auf Barcelona zukommt. Riesige Leinwände waren bei unserer Metrostation aufgebaut, sowie zahlreiche Absperrungen. Heute kamen die Menschen und die Polizisten (8300 zusätzliche Kräfte) dazu.
Steff und ich sind kaum aus der Haustür gegangen, schon sind wir auf die „besetzte“ Straße gefallen (alle 3 Meter war ein Polizist auf der Straße hinter der Absperrung aufgestellt).
Nachdem wir uns etwas Übersicht verschafft hatten, stellten wir uns an einen Platz, wo wir gute Sicht auf die Straße hatten. Inzwischen wurde uns nämlich klar (anhand der auf die Straße gerichteten Fernsehkameras), dass hier der Papa auf dem Weg zur Sagrada Família langfahren würde.
Um etwa halb 10 war es soweit: die Menschen wurden unruhig, ein aufgeregtes Murmeln lag über der Straße, viele hielten schon ihre Kamera bereit. Die ersten Autos, mit schwarz getönten Fenstern fuhren vorbei, dann Polzeiautos- und Motorräder. Und dann…

DER PAPST (“Papa” auf Spanisch) in seinem „Papamobil“!! Er hat gewunken und die Menschen auf der Straße winkten zurück und jubelten. Er durfte sogar die „falsche“ Straßenrichtung fahren, aber mit seiner Position darf man wohl so einiges. Die Straße war eh komplett abgesperrt (für ihn) und wahrscheinlich der schnellste und direkteste Weg zur Kirche.
Natürlich war in dem Augenblick, als er vorbeifuhr meine Speicherkarte voll…aber Steffi konnte immerhin ein verschwommenes Foto machen.


Wir gingen nach diesem Augenblick noch ein wenig die Straßen entlang, aber es gab keine Chance mehr direkt zur Kirche zu kommen. Alles abgesperrt. Aber es waren genügend Leinwände auf den Straßen angebracht, die das Spektakel live übertrugen.
Wir erfuhren später, dass der Papstbesuch auch in der Monumental, der ehemaligen Stierkampfarena an unsere Metrostation „Monumental“, live übertragen wurde. In unserem Wohnzimmer hörten wir nämlich die Reden und die Gesänge über die Stadt hallen. Dann konnten wir uns auch erklären, wo alle hinströmten, nachdem der Papa voreigefahren war.
Auf unserer Couch verfolgten wir also mehr oder weniger den „Rest“ seines Besuches.

Unglaublich, ist es denn schon wieder dunkel?

Friday, November 5th, 2010

Diese Frage stellen wir uns in den letzten Tagen öfter mal, denn nach der Zeitumstellung (ja, die gab es auch hier :)) merkt man nun richtig, dass wir in Sachen Dunkelheit Mitteleuropa doch um einiges voraus sind. Um 16:00 ist es mittlerweile schon ziiiiemlich dämmerig und um 16:30 stockfinster. Man darf also gespannt sein wie sich das weiter entwickelt.. 🙂

Für immer ungelöst bleiben wird wohl die Frage, wieso gerade hier Fahrräder nicht direkt mit Licht verkauft werden. Ich musste mir nun erstmal ein Fahrradlicht kaufen und als waschechter Finne stattet man sich auch mit ganz vielen Reflektoren in Form von Mumins, Rentieren, Eisbären, Fledermäusen etc.  aus, die man an Jacke, Tasche oder wahlweise auch Hunden befestigt und hier total beliebt (und wichtig) sind!

Von der letzten Zeit gibt es nicht so außerordentlich spannende Dinge zu berichten, die Uni hat mich ganz schön auf Trab gehalten. Ich durfte nun auch in den Genuss meiner ersten Klausur auf finnische Art kommen. Das ganze Prozedere ist hier schon noch ein bisschen anspruchsvoller als zuhause, weil alle Klausuren für einen Zeitraum von drei Stunden angelegt sind und ich auch wirklich so lange gebraucht habe. Da es offizielle Klausurenwochen gibt und man immer von 12-15 Uhr schreibt, kann es durchaus sein, dass sich Klausuren überschneiden. Dann darf man versuchen, sie parallel zu schreiben, bekommt also beide Klausuren ausgehändigt 😀

Ich bin ja noch schuldig, von der sogenannten Sit-Sit-Party zu berichten..

Eine Sit-Sit-Party ist eine typische finnisch-schwedische Studentenparty, bei der man unter Anleitung von sogenannten “Toastmastern” isst, trinkt, singt und wie der Name sagt, sitzt wenn es nicht anders angeordnet wird.

Meistens läuft sie unter einem bestimmten Thema mit den passenden Outfits, bei uns war es “Dschungel” 🙂

Wir saßen an langen Tischen, hatten jeder einen Teller mit Geschnetzeltem und Reis, zwei Gläsern Cider, zwei Wodka-Shots und Liedtexte vor uns und das Ganze wurde dann moderiert.

Es gibt strenge Regeln, zum Beispiel, dass man nicht zu spät kommen darf oder nur in den offiziellen Toilettenpausen seine Blase erleichtern darf (was fuuurchtbar sein kann :D). Hält man sich nicht an diese, wird man bestraft und muss einen nicht sehr angenehm schmeckenden zusammengemixten Drink trinken oder alleine etwas performen.

Hier ein paar Kommandos, die von den Toastmastern oder jedem Gewillten gerufen werden können:

SAMLING -> Es wird angestoßen und alle stimmen in den Ruf mit ein, so lange bis derjenige, der damit angefangen hat, sein Glas wieder auf den Tisch stellt und “SKIT” ruft, um dann zu trinken.

MELLAN SULP -> Kann von jedem in der Mitte eines Songs gerufen werden, wenn zum Singen aufgefordert wurde und es wird einmal getrunken.

GERMANS på bordet -> Eine Gruppe z.B. einer bestimmten Nationalität wird auf die Bühne gerufen um zu performen. Wir haben “Moskau” von Dschingis Khan singen dürfen 😉

OMSTART -> Kann in der Mitte eines Songs gerufen werden, wenn er zu schlecht gesungen wurde, und zum nochmaligen Beginn auffordern

und natürlich…

DET VAR DEN BÄSTA, DEN BÄSTA VI HAR HÖRT!

-> Das war das beste, das beste, das wir je gehört haben!

Naja.. jedenfalls eine sehr lustige (und feucht-fröhliche ;)) Sache das Ganze.

Gestern hatten wir ein International Dinner, was ebenfalls sehr nett war. Aufgabe war, eine typische Speise aus seinem Land für das Buffet vorzubereiten.

Wir haben zu dritt eine Donauwelle (mit Blaubeeren und Himbeeren, da es in Finnland scheinbar keine Kirschen gibt!), einen Kartoffelsalat und eine “Bayrisch Creme” gemacht, eine typische Sahne-Nachspeise unserer lieben Bayern.

Am Buffet konnten wir uns dann den Magen vollschlagen mit leckeren Sachen aus allen möglichen Ländern der Welt. Indischer Basmatireis mit Currysoße, Gebratenes Brot mit Knoblauch aus Litauen, Apfel-Zimt-Toast aus der Slovakei, Quiche Lorraine aus Frankreich, Russischer Beerenkuchen, Erbsensuppe aus Finnland usw… ! Dementsprechend bunt und durcheinandergewürfelt sah mein Teller dann auch aus 😀

Morgen gibt es Besuch aus der Heimat – meine Eltern kommen für vier Tage nach Finnland! Hurra 🙂

Bis zum nächsten Mal!

Benefizkonzert

Thursday, November 4th, 2010

Da meine Mitpraktikantinnen bereits die Feuerprobe durchlaufen haben, bin ich jetzt an der Reihe.

Das bedeutet: Ich betreue ein Benefizkonzert (Amman, 4.12.2010) anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Theodor-Schneller-Schule, die sich speziell für sozial benachteiligte Kinder in Jordanien einsetzt. Es spielt die amerikanische Pianistin Heather O’Donnell, deren Mann der Großenkel des Schulgründers und ein klassischer Komponist ist. Obwohl ich mich vorrangig um die Erstellung des Flyers und die Besucher zu kümmern habe,  hat sich herausgestellt, dass bis auf den Ort der Veranstaltung und die Anreise und Unterkunft der Pianistin und ihres Gatten eigentlich nichts organisiert ist. Ich lege nun Konzertbeginn, mögliche Pausen und so weiter fest, ob der Konzertsaal passend ist, wer Schirmherr wird (einen großen Dank an Frau Theodory, die mit ihren Kontakten in die Kulturwelt eine immense Hilfe darstellt!) usw. Ich habe festgestellt, dass all you need is Kontakte Kontakte Kontakte. Mit Nummern und Emailadressen (Botschaft, Kulturzentren, Musikerkreise, High Society und Sponsoren) erreicht man fast alles, vor allem aber nervt man nicht immerzu die eigene Chefin und kann unglaublich selbstständig arbeiten.

Ich befürchte, ich könnte etwas Wichtiges vergessen. Regelmäßig gibt es ein Brainstorming mit meinen jetzt erfahrenen Mitpraktikantinnen Nadja und Sarina, nach her findet ein Meeting mit der Chefin und Frau Theodory statt, gut, denn meine Fragezeichenliste ist elendlang. Inshallah, dass alles gut wird! Und selbst wenn nicht der Laden nach Plan läuft: Auf eine gewisse Art und Weise hat es doch ziemlich Spaß gemacht. Wie meine Chefin sagen würde: Ich bin gespannt wie ein Regenschirm.