Immer noch kein neuer Arbeitsplatz! Ich muss damit rechnen, jeden Augenblick von diesem Computer weggescheucht zu werden. Gerade richtet Hausmeister Zyad im ehemaligen Irakbüro, das leider von der Erbil-Abteilung geräumt wurde (ich hatte mir erhofft, etwas aus der Erbil-Amman-Zusammenarbeit mitzubekommen), mir einen Schreibtisch ein, leider fehlt noch die Technologie, um dort zu arbeiten.
Heute waren von 9-13 Uhr Prüfungen für die Deutschschüler, wir haben sie betreut. Dabei wurde deutlich, dass bei den Frauen einige hauptsächlich wegen ihrer in Deutschland lebenden Männer Deutsch lernen wollen. Ein paar waren nicht zum ersten Mal da. Der weibliche Rest sah studentisch aus, junge Frauen, die nach einer guten Zukunft streben. Es machte Spaß, mit ihnen das Sprechen zu üben. Sie lachten, zeigten, wie ihr Qaelb (Herz) raste und die Hände schwitzten. Vor lauter Nervosität redeten manche auch sehr viel. Einer donnerte gut verständlich “Es gibt nur ein Köln”. Ich nehme an, er hat die Prüfung bestanden.
Daneben beschäftige ich mich mit Li-Lak (“Für mich” – “Für dich”) einem Jugenforum von den Goethe Institut, denn wir werden auf dem Deutschlehrertag am 29. Oktober für das Forum ordentlich Reklame machen… Die Institutsleiterin fragte nach guten Vorschlägen, bis sie von ihrem Seminar zurückkehrt, müssen Ideen zusammengetragen sein.
Nach her gehen Mitpraktikantin Nadja und ich zu der vom Goethe Institut mitgesponsorten Lesung “Gilgamesch – König von Uruk”, das Epos des großen sumerischen Königs und Helden, das meine Eltern im Buchregal stehen haben, eine Geschichte, die mich schon immer faszinierte. Der deutsche Schriftsteller Autor Thomas R. P. liest Ausschnitte aus seinem Historienroman, der von dieser Legende handelt.