Chile es otra cosa

Nun bin ich eine gute Woche hier und finde mich mittlerweile ganz gut zurecht. Das chilenische Spanisch ist nicht ohne, jedenfalls nicht fuer mich, die im europäischen Madrid quasi Hochspanisch gelernt hat. Da kommt es manchmal schon zu Konfusionen. Beispiel? In Spanien wurde ich Paca (der Rufname von “Francisca”) genannt, abgeleitet von Paco. In Chile sind  “los pacos”  die Polizei, naja keine offizielle Bezeichnung, eine Bezeichnung der eher unbeliebten “policía / carabinieros”. Ansonsten wird in Chile (und ich glaube, das gilt für ganz Südamerika) nicht das spanische “vosotros” (ihr), sondern immer “ustedes” benutzt.

Weitere chilenische Besonderheiten (“chilenismen”) sind:

como ´tai? = como estás? = wie geht´s?

Qué querí? = Que´quieres?

Cachai? = Entiendes = Verstehst du?

huevon = amigo = Freund, Kumpel

Vor ein paar Tagen fragten mich Freunde meiner Mitbewohner, aus welchem Teil Deutschlands ich denn käme. Ich:”Hamburg” und sofort kam die Sprache auf die Reeperbahn und auf die Beatles, die -zumindest in meiner WG- sehr beliebt sind. Ich mein, wie toll ist das denn, da ist man gefühlt am anderen Ende der Welt und guckt sich die Beatles Box an (Liebe Hildesheimer Mitbewohner ich hab euch trotz der musikalischen Intoleranz sehr gern 🙂 ).

Apropos Reeperbahn: hier ist Prostitution natürlich illegal, wird geahndet und findet trotzdem statt. Was jedoch bemerkenswert ist, sind sog. “cafés con piernas” – ” Kaffee mit Beinen”. Was steckt dahinter? Meist ziemlich dunkle Hinterhofläden, in denen sagen wir knapp bekleidete Chileninnen Kaffee servieren. Das ganze wird hauptsächlich von Geschäftsmännern genutzt, ist z.T. ein Treffpunkt in der Pause. Ich konnte mir darunter wenig vorstellen ,  bin also mit einem Bekannten rein in den Laden und kurioserweise hieß es nur “entren, entren”. Ich hätte eher angenommen, dass Frauen der Zutritt verwehrt wird, war also etwas erstaunt.

Nun werde ich mich auf den Weg ins centro machen  bzw. auf die suche nach einem Mate-Becher.

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