Willkommen in Bergen, Europas Regenhauptstadt!
„Fein zerstäubter Regen, der aus unsichtbaren Kakteenspitzen aus dem Ungefähren gesprüht wird; Regen fassweise, der einem die Haare vom Kopf reißt; Regen, der gar nicht zu sehen ist und dennoch ins Subkutane hinabreicht; galoppierender Regen, der wie zerfetzte Bettwäsche über die Straße hetzt; Glasperlenregen mit lyrischem Tingeltangel und Sonnensplitter; epileptische Regenanfälle, die sich unverhofft über die Straße wälzen und hinterher so tun, als seien sie nicht gewesen; Schwemm-, Hupf- und Schnürlregen, und brausender Weltuntergangsregen; bei dem es unklar bleibt, ob die Fjordwasser zum Himmel oder die schleusenlosen Welteisströme zur Erde rauschen. Nur diese Kennerstadt Bergen hält eine solche Regenauslese in ihren himmlischen Kellereien auf Lager. Die Spätlese kommt erst im Winter. Dann regnet es Golfströme.“ (dt. Schriftsteller: Eugen Skasa-Weiß) – gefunden in: Gebrauchsanweisung für Norwegen von Ebba D. Drolshagen.
Zurzeit befindet sich Bergen in den eisernen Händen eines „brausenden Weltuntergangregens“, weshalb es sich empfiehlt das Haus nicht ohne Gummistiefel und Regenschirm oder noch besser Regenjacke und Regenhose zu verlassen!
Ich möchte keinesfalls demotivieren, nur zur Vorsicht und zur besonderen Vorbereitung raten, wer sich diese Stadt einmal aus der Nähe anschauen möchte. Nebenbei erwähnt, haben die „himmlischen Kellereien“ nur ein begrenztes Lager, sodass auch immer mal wieder an „Regenauslese“ gespart wird und sich stattdessen viele „Sonnensplitter“ auf dieses Fleckchen Erde wagen.