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Der Irish Spirit als Schulfach

Monday, January 18th, 2016

Dia dhuit!

Heute soll es paar Eindrücke zum Leben auf, in und an dem University College Cork, seinen Studenten und Dozenten geben. Tá an Coláiste na hOllscoile Corcaigh!

Der Campus der UCC ist imposant. Gebaut zwischen und aus Flüssen, Gärten und vor allem den charakteristischen alten irischen Gemäuern, wie Kapelle und Hauptgebäude, die der UCC einen Flair von altehrwürdiger Größe verleihen, die ich sonst nur von Elite-Universitäten wie Stanford erwartet hätte. Nicht zuletzt fällt auch der Name Hogwarts des öfteren, als ich den Campus überquere, ja geradezu genieße, wie es so mancher Tourist oder auch Studenten, die sich fotografierend als ebenfalls faszinierte Internationals outen. Aber es ist nicht nur das äußere Erscheinungsbild, welches die UCC prägt. Auch der innere Geist, welcher den Campus beherrscht oder eher belebt, beeindruckt mich sehr positiv. Es ist die beste Uni der Welt, statuieren die Studenten. Die Irish Times räumt ihr zumindest den Platz als beste Uni Irlands ein. Und man merkt, dass jeder bestrebt ist, diesen Status Quo zu untermauern: Societies , Clubs und Organisationen, alle von Studenten und Dozenten Hand in Hand geführt, tragen den Teamgeist der UCC und messen sich auf nationaler, sowie internationaler Ebene erfolgreich mit anderen Unis.

Haupttor der UCC

Jeder Student ist stolz, das Logo der UCC tragen zu dürfen. So ist der Uni-Shop ein gut besuchter Ort des Campus. Auch ich finde mich immer öfter hier wieder. Bereits nach den ersten Worten der Studenten über ihre Uni bin ich begeistert von ihrem Teamgeist und der Solidarität der Uni gegenüber. “Wir sind die beste Uni der Welt!” Nicht nur die Uni als Gebäude verleiht den Studierenden Größe, die Studenten verleihen der Uni durch ihre Taten ebenfalls Größe. Es fühlt sich für mich immer irgendwie klischeehaft „amerikanisch“ an, wenn ich über diesen irischen Teamgeist nachdenke und ihn tagtäglich erlebe. Aber vielleicht haben die Amerikaner auch einfach nur das übernommen, was die Iren in sich tragen. Irland ist eben ein tolles Land. Davon lassen sich die Studenten nicht abbringen und auch ich vertrete diese Meinung und den Teamgeist der UCC mittlerweile. Dabei ist nicht elitäres an diesem Verhalten zu erkennen. An der UCC herrscht keinerlei Unterschied. Alles ging von den Studenten aus. Societies wurden aus Interessengleichheit und nicht in einzelnen Instituten gegründet. Die neue Harry Potter Society fand in ihrer Gründungsnacht über 300 neue Anhänger. Jeder bereit, stundenlang des nachts auf dem Campus zu stehen, um aufgenommen zu werden. Einfach, weil jeder von ihnen Bock drauf hatte.

Eine tiefe Verbundenheit zu Uni und den Studierenden zeichnet das Leben an der UCC aus. Und das sie auch mich als Nicht-Iren mitreist dürfte beweisen, dass diese Verbundenheit nichts mit elitärem Verhalten, sondern von Verständnis auf vielen Ebenen zu tun hat.

Vielfalt irischer Architektur

Doch es waren nicht nur die Studenten, die mich nun, zugegebenermaßen, so groß von der UCC schwärmen lassen. Es ist auch da Verhältnis Student und Dozent, welches ich sehr zu schätzen weiß an der UCC. An der UCC studieren nicht 1000 Studenten, sondern gleich dreimal so viel. Aber nichtsdestotrotz funktioniert die Kommunikation zwischen Student und Dozent ausgezeichnet. Sei es nun im Bereich Philosophie, im Bereich für Französisch oder Deutsch oder im, mir bis dato völlig unbekannten, Bereich der gälischen Sprache, nur um die Bereiche abzudecken, mit denen ich mich während meiner Zeit beschäftigt habe: Die Dozenten verstehen es immer, sofort einen Draht zu den Studenten aufzubauen. Ob nun durch lehrreiche Rap-Battles auf Youtube, rezitieren von Passagen aus Batman oder lediglich durch eine herzliche und gleichzeitig kompetente Ausstrahlung. Jeder schien Geschichten zu erzählen zu haben, ob nun sehr persönlich oder einfach nur einen Schwank aus dem Alltag, doch immer passte das erzählte zum Unterricht. Das ich diese Eigenschaft bei fast all meinen Dozenten zu spüren bekam lässt mich heute darauf schließen, dass die UCC, entsprechend ihres hohen Rankings in Sachen Bildung, genau weiß, worauf es ankommt, mit der Zeit geht und immer Up to date bleibt in ihrem Profil. So erinnere ich mich nur all zu gerne an einen regnerischen Nachmittag, welchen ich im Institut für Philosophie bei einem Gastvortrag verbrachte: In einem kleinen Zimmer saß ich, umringt von den Dozenten des Instituts und ein paar anderen Studenten, und wartete auf den Gastredner, welcher uns bereits mit einführenden Worten so enthusiastisch angekündigt wurde, dass es gar nicht zu einer spießigen, universitären Atmosphäre kommen konnte, sondern eher den Anschein einer gemütlichen Kaffeerunde annahm. Untermalt wurde diese Szenerie schließlich von einer Diskussion zweier Dozenten über eine Folge „The Big Bang Theory“, welche erst vor wenigen Tagen lief. Alles Up to date eben.

Es macht mir stets Spaß, mich mit meinen Dozenten zu unterhalten, sei es nun in Sprechstunden, im Unterricht oder auch unterwegs. Das Verhältnis wirkt eher wie das zwischen Freunden, auch wenn ich stets den Respekt ihnen gegenüber zu wahren wusste. Doch oft kam es schon vor, dass man sich zu Sprechstunden aus Gründen der Notenvergabe traf, diese nach wenigen Minuten aber bereits in Gespräche über unsere Erwartungen zum neuen Star Wars Film umschlugen. Das gleiche gilt für den E-Mail-Kontakt. Auch wenn es nur Glückwünsche zu Weihnachten oder Neujahr sind, doch ich freue mich stets zu wissen, dass der Kontakt nicht auf ein Land beschränkt bleibt, sondern ich nun Teil dieser einen UCC-Community zu sein scheinen. Die Macht ist mit uns!

Die Eindruck Irlands als offenes und sympathisches Land, findet sich bereits auf dem Campus wieder. Was groß werden will, muss erst klein anfangen. Als  würden Dozenten den Irish Spirit lehren und de Studenten ihn, sportlich wie im Rugby, verteidigen. Teamwork fördert Teamgeist!

Auf bald! Slán go fóill und Tóg go bogé!

Fáilte in Cork!

Saturday, October 10th, 2015

Dia dhuit!

Das ist irisch für “Möge Gott mit dir sein” oder schlichtweg: Hallo!

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, bin ich bereits seit einem Monat in Irland, der grünen Insel. Heimat von Schafen, Whiskey und Kerrygold! Das sich der vergangene Monat nicht wie ein Monat aus vollen 31 Tagen anfgefühlt hat, beweist mal wieder, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass es in den Straßen hier kaum eine funktionsfähige Uhr gibt und Zeit somit eher zur Nebensache avanciert. Das soll dem ganzen hier aber keinen Abbruch tun, vielmehr bietet es mir sogar den positiven Vorteil, alles bisher erlebte Revue passieren zu lassen und die prägendsten Eindrücke des Landes in kurzer Form zusammenzufassen.

Zuallererst ist es ganz wichtig, folgendes festzuhalten: Ich bin hier in Cork! Irland, aber Cork. Das bedeutet, dass es neben dem County Cork zwar noch 25 andere Counties, gleich Bundeländern, gibt, diese lassen sich für die Studenten Corks aber alle unter einem gemeinsamen Namen zusammenfasen: Not-Cork! Selbst ein T-Shirt mit der Aufteilung Irlands in CORK und NOT-CORK ist im Souvenir-Laden erhältlich. Solidarität wird unter den Studenten groß geschrieben! Das gefällt mir, bereitet es ihnen doch sichtlich Freude:

[Es ist abends. Ich sitze im Pub “The Washington “Wash” Inn”. Eine Horde Studenten, deren Shirts mit UCC-Aufnähern versehen sind betritt den ohnehin schon gut gefüllten Laden. Ich wende mich um zu meinem irischen Kommilitonen.]                                                                                                                                                                                                                                                                                       “Hey, is it cool wearing a UCC-Shirt on the street?”                                                                                                                                                                                                                          “Oh yes, it is! It gives you a real position!”                                       [Wir stoßen mit unseren Pints auf das kommende Semester an. Welcome to Cork. Welcome to the UCC!]

The Washington Inn, Cork

Das Shirt aus dem Souvenir-Laden werde ich mir wohl auch besorgen. Natürich zusammen mit einem Shirt der UCC.

University College Cork

Doch wie genau sieht mein Leben hier nun aus? Cork ist, neben Dublin, und diese Stadt sollte man unter Rugby-Fans lieber nicht zu laut nennen, die zweitgrößte Stadt Irlands, wirkt jedoch, im Vergleich zu deutschen Städten, wie das irische Hildesheim: Weder zu klein, noch zu groß. Eben typisch irisch: gemütlich. Der River Lee durchzieht Cork mit seinen zwei Armen und mündet unweit des Stadtzentrums ins Meer. Möwen und Schiffe gehen in der Stadt ein und aus. Am stärksten geprägt wird das Stadtbild von den Kathedralen: Gothisch und groß! Wenn auch Pubs, Dinners und Hostels die Breiten jeder Straße ausfüllen, so sind es die Kathedralen, welche den Luftraum Corks einnehmen. Die Stadt hat Stil, besonders wenn es um Tradition und Religion geht. Neben aller großen Architektur kommt aber auch das Urbane in Cork nicht zu kurz: Kaum verlässt man das Stadtzentrum, auf irisch An Lár, und geht ein paar Schritte zu Fuß, oder setzt sich geschwind auf eines der überall erhältlichen Coca-Cola Bikes, betritt man auch schon kleine Stadtteile, gespickt mit Familienhäusern, Vor- und Grundschulen und natürlich: Pubs!

Und egal, ob Hügel oder Ebene, je weiter einen der Weg vom Stadtkern entfernt, desto mehr bekommt man das Irland zu sehen, dass vermutlich die meisten im Kopf haben: Grüne Ebenen, weite Ausblicke, original erhaltene Bauten, wie Burgen, Gefängnisse und Wachtürme. Es mag ein Klischee sein, doch es stimmt. Was man aus der Kerrygold-Werbung kennt, entspricht der Wahrheit! Und um all das zu sehen bedarf es keinem Tagesausflug, nein. Man muss nur dem Flusslauf folgen oder gen Hügel gehen und schon bald wird sich das moderne Stadtbild Corks mit dem historischen Irland vermischen. Und wenn einem der Weg doch mal zu weit sein sollte oder man sich einfach nur einmal setzen und die Szenerie auf sich wirken lassen möchte: Grünflächen und Parks lassen sich selbst in der Innenstadt und um die UCC finden. Cork lädt ein zum Verweilen!

Blick über Cork

Diese erholsame Atmosphäre, wie sie die Stadt versprüht, ja, nicht einmal das Hupen von genervten Autofahrern lässt von sich hören, spiegelt sich auch in ihren Einwohnern wieder: Es herrscht reges Treiben auf den Straßen, jeder ist unterwegs. Doch nicht nur, um einzukaufen, sondern auch, um mit dem Hund spazieren zu gehen oder um zu joggen oder schlichtweg, um das draußen-sein zu genießen. Selbst manche Autofahrer bleiben stehen, um die Fussgänger, die bei rot über die Straße gehen, nicht aufzuhalten. Jedes Gesicht scheint freundlich, man begegnet sich höflich und oft ist das lauteste Geräusch in den Straßen das der Straßenmusikanten. Verärgerte und schreiende Passanten sind mir bisher noch nicht aufgefallen. Und mag es auch nur an den frühen Öffnungszeiten der Pubs liegen. Kein Bier vor vier, dass gibt es hier nicht.

Soviel bisher von mir zur Stadt und an euch! Es sind die Bilder und Impressionen, die mir bisher am deutlichsten von der Stadt geblieben sind. Klar, es klingt manches mal vielleicht zu sehr nach Klischee, aber hey, manch ein Klischee entspringt doch der Wahrheit! Nichtsdestoweniger soll ein mögliches naturgetreues Bild von Cork vermittelt werden, in all seinen Facetten. Ob nun gut oder schlecht.

Vorerst soll dieses kleine “Intro”, wenn man es so nennen mag, aber reichen und Lust auf mehr machen. Denn Cork und Irland im allgemeinen hat noch so voel mehr zu bieten! Das passt aber unmöglich alles in einen Post.

Deswegen werde ich versuchen die, für mich, wichtigsten Eindrücke und Erfahrungen mit Cork, in diesen kleinen Einträgen hier, festzuhalten.

Ich freue mich, auf ein Semester in Irland! Sei es nun Cork oder Not-Cork. Und ich hoffe, ich kann euch Lesern ein gutes Bild vermitteln und vielleicht sogar Lust auf eine eigene Reise machen!

Bis dahin: Slán go fóill! Tóg go bogé!

Montpellier- eine Reise in den Süden Frankreichs im Wintersemester 08/09

Friday, May 29th, 2009

Von Stephan Orendi (PKM)

Du machst ein Erasmus- Semester in Montpellier? Herzlichen Glückwunsch! Auf dich wartet eine wunderschöne Stadt mit vielen kulturellen Angeboten und interessanten Menschen. Ganz in der Nähe gezeitet das Mittelmeer und du hast auch sonst die Möglichkeit, viele hübsche Reiseziele in der Umgebung kennen zu lernen. Neben aller Freude, warten auf dich natürlich auch organisatorische Sorgen und Probleme. Ich habe in Montpellier sechs Monate während des WS 08/09 verbracht und blicke mit Wehmut auf diese prägende Zeit im Süden Frankreichs zurück.

Place de la Comédie- hier trifft sich Montpellier.

Place de la Comédie- hier trifft sich Montpellier.

Unterbringung

Nahezu alle Erasmus- Studenten haben die Möglichkeit, sich online für einen Platz im Wohnheim zu bewerben. Sofern du rechtzeitig alle Unterlagen einreichst- das heißt so zwei-drei Monate vorher-, hast du eine gute Chance ein Zimmer zu bekommen. Du hast die Möglichkeit zwischen einem Chambre Simple und einem Chambre Renovée zu wählen. Das Chambre Simple kostet abzüglich des französischen Wohngeldes (CAF), das eigentlich jeder Student bekommt, etwa 90 Euro. Es gibt allerdings keinen Kühlschrank und kein Internet. Diesen, in meinen Augen notwendigen Komfort, bekommst du für etwa 30 Euro mehr pro Monate. Außerdem ist das Chambre Renovée auch viel ansehnlicher. Ach ja, noch einmal zurück zum Internet. Du bekommt hierfür ein Passwort vom Sekretariat des Wohnheims zugeteilt, allerdings ist die Voraussetzung hierfür, dass du bereits im Besitz einer Immatrikulationsbescheinigung der dortigen Universität bist- eine Wartezeit von ein paar Tagen wird sich nicht vermeiden lassen.

Sofern du an der Université Paul Valery studierst, empfehle ich dir die Wohnheime Boutonnet oder Triolet (jedenfalls liegen diese beiden in der Nähe der Universität). Wenn du dich online beworben hast, solltest du deine Anreise so planen, dass du an einem Tag ankommst, an dem das Sekretariat des Wohnheims besetzt ist- so vermeidest du unnötige Komplikationen. Falls du noch nicht so gut Französisch sprichst und nervös bist: kein Problem! Frag in Ruhe nach, um alle Informationen zu verstehen. Meines Wissens gibt es in den meisten Wohnheimen Waschräume, Fahrradständer und ein kleines Bistro. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Straßenbahn- Stationen dicht an den Wohnheimen liegen.

Solltest du aus irgendwelchen Gründen nicht im Wohnheim unterkommen (sei es, dass es keine Plätze megr gibt; sei es, dass du lieber in eine WG ziehen möchtest), würde ich dir anraten mind. vier Wochen vor Semesterbeginn nach Montpellier zu reisen. Es gab zu Beginn meines Semesters diverse Studenten, die an der Wohnungssuche ein bisschen verzweifelt sind und deshalb nur sehr schleppend ins Semester starten konnten.

Kurz: Mach dir keinen Stress, aber organisiere dir eine Unterkunft im Vorfeld. Ein Platz zum Schlafen in einer fremden Stadt ist das A und O.

Vor Beginn des Semesters

Natürlich ist das ganze Hin- und Herschicken von Dokumenten eine recht trockene Angelegenheit. Vergiss nur nicht, dich auch online auf der Seite der Université Paul Valery einzuschreiben, nachdem du eine Zusage für dein Semester erhalten hast (über die Online- Einschreibung wirst du auch in den dir zugesendeten Dokumenten noch informiert). Aber schauen wir einen Schritt weiter. Wie baut man sich möglichst schnell eine kleine Infrastruktur für das Leben im Süden auf? Ich würde dir vier Dinge ans Herz legen:

1.)Gehe zunächst ins Erasmus- Büro und mach dich bekannt mit deinem Sachbearbeiter. Er oder Sie wird dir sicher einige Tipps und Tricks mit auf den Weg geben für die ersten Wochen in Montpellier. An der Université Paul Valery befand sich das Erasmus- Büro bisher im Gebäude L (Les Guilhem); auch im Plan Campus (unten) zu finden oder direkt auf der Seite der Université Paul Valery.
a.) Plan Campus: http://www.univ-montp3.fr/filemanager/presentation/plan_campus.pdf
b.) Wo ist die Université Paul Valery in Montpellier? http://www.univ-montp3.fr/filemanager/presentation/plan_acces.pdf

Frag im Erasmus-Büro am besten, ob du bereits eine vorläufige Immatrikulationsbescheinigung bekommen kannst (natürlich musst du bei diesen ersten Besuchen im Erasmus-Büro immer deine Unterlagen mitnehmen, d.h. Bescheinigungen deiner Universität, Personalausweis, Fotos etc.- für weitere Informationen siehe unten). Diese brauchst du für 2.) um eine Wohnheimsbestätigung zu bekommen, sodass du Auskunft über deinen Wohnsitz geben kannst und auch schon einen Internet-Zugang beantragen kannst beim Sekretariat. 3.) Eröffne ein Konto- ich empfehle hierbei die BNP Paribas, diese Bank hat viele Filialen und ist recht günstig, was die Kontoführungsgebühr betrifft. Mir hat es sehr geholfen, dass ich mein deutsches Konto internetfähig gemacht habe (also Online- Überweisungen möglich waren), so konnte ich mir jederzeit unkompliziert Geld auf das französische Konto senden. 4.) Kauf dir ein S-Bahn Ticket für ein Semester. Der Preis hierfür beträgt in etwa 40 Euro. Selbst, wenn man nicht gern mit der Straßenbahn fährt: die Einkaufsgeschäfte befinden sich in Frankreich sehr häufig am Stadtrand, man gelangt mit der Straßenbahn am leichtesten dorthin.
Achtung! In den vorliegenden Situationen solltest du immer Kopien deines Personalausweises bei dir haben, eine Versicherungsbestätigung, eine Bestätigung eurer Universität, Fotos und vielleicht auch Kopien von eurer Kontokarte (ich glaube bei der Bank brauchte man das).Auf diese Weise ersparst du dir unnötiges Laufen!Für den Kauf des S-Bahn Ticketa, deshalb habe ich es als letzte Position aufgeführt, brauchst du außerdem eine Bestätigung deiner Universität und deines Wohnheims.

Universität und Lehre

Ich berichte hier in erster Linie vom Philosophie- Institut, zu finden im Batîment A, ganz oben (Master im Batîment H, erstes Stockwerk). Es ist großartig. Alle Dozenten sind sehr freundlich, überaus kompetent und gestalten einen interessanten Unterricht. Natürlich ist das französische System etwas verschulter als unser Lehrbetrieb, aber es kann einem trotzdem sehr gut gefallen. Um einen Leistungsnachweis zu bekommen, muss man mehr arbeiten als in Hildesheim. Ein Modulabschluss umfasst nicht selten ein Referat und eine Klausur, vielleicht zwei. Die hineingesteckte Energie wird sich jedoch nicht nur positiv auf deine fachlichen Kenntnisse auswirken, sondern auch im Bereich der Sprachfähigkeit eine Wirkung zeigen. Ich würde mich nicht scheuen, auch in viele andere Kurse hineinzuschnuppern, einfach aus Interesse- diese kannst du dir dann zum Beispiel als Schlüsselqualifikationen anrechnen lassen.
Hier noch ein Rat: ich habe mir in Frankreich ein Aufnahmegerät gekauft. Hiermit habe ich alle Kurse aufgezeichnet und diese zu Hause nachgearbeitet. Das war zwar sehr zeitaufwendig, aber hat mir sehr geholfen. Ich kann diesen Schritt also nur empfehlen. Achte allerdings darauf, dass das Aufnahmegerät in Stereo Qualität aufnehmen kann und auf mind. 30.000 Hertz aufzeichnet, ansonsten ist das Nachhören eher ein Nachknistern. Der Preis für ein solches Aufnahmegerät beträgt 180 Euro. Das ist sicher viel Geld, diese Anschaffung kann man danach aber weiter nutzen.

Kosten generell

Frankreich ist teurer als Deutschland, ohne Frage. Allerdings kann man auch hier Kosten sparen. Die wenigen Einkaufsläden in der Innenstadt sind maßlos überteuert, nimm lieber den Weg auf dich und fahre am Wochenende ein bisschen weiter zum ED (Haltestelle Hauts de Massane) oder zu Leader Price (Haltestelle Saint Paul). Natürlich sind dies nicht die einzigen Möglichkeiten! Um zu wissen, in welchem Teil von Montpellier ihr die beiden genannten Geschäfte findet, füge ich eine Übersicht des Straßenbahn- Netzes hinzu:

http://www.montpellier-agglo.com/tam/page.php?id_rubrique=34
Hier gehst du unten auf der Seite auf: Plan du réseau Tramway

Ein wunderbares Café in der Innenstadt von Montpellier.

Ein wunderbares Café in der Innenstadt von Montpellier.

Genehmige dir, statt teuer einzukaufen, lieber ab und zu einen Café au Lait in der Innenstadt- die Auswahl an Cafés ist groß.
Wenn du gern ins Kino gehst (in der Nähe der Universität ist ein sehr gutes), kannst dir hierfür einen Kulturpass kaufen,
der ist dann auch für Theater, Museen etc. gültig.

Umgebung und Kurzreisen, Studentenleben

Ganz klar: kauf dir ein Fahrrad (hierfür empfehle ich dir den Flohmarkt in Mosson- jeden Sonntagvormittag in Mosson- auch Haltestelle, nicht zu verfehlen). Für ein gutes Fahrrad solltest du nicht mehr als 50 Euro bezahlen. Du hast ebenfalls die Möglichkeit dir ein Fahrrad in der Innenstadt von Montpellier zu kaufen, zwischen der Haltestelle Place Albert 1er und Louis Blanc gibt es einen Fahrradhändler. Mit einem Fahrrad befreist du dich nicht nur von den Straßenbahn-Fahrzeiten, sondern du kannst auch die Region um Montpellier über die Grenzen der Stadt hinaus erkunden. Die Peripherie Montpelliers ist traumhaft schön, vor allem in den umliegenden Dörfern kann man den Charme des französischen Südens spüren. Diese Entdeckungsreise muss natürlich nicht nur mit dem Fahrrad passieren. Auch existiert eine hervorragende Bus- Infrastruktur. Du kannst dir ein Busticket kaufen (wenn du viele Trips mit dem Bus unternehmen willst, gibt es günstigere Karten) und dich im „Guide Vert“ (franz. Reiseführer) nach Wanderwegen umschauen. Die Natur in dieser Gegend ist einmalig, für ein Wandererherz unvergesslich. Der Mittelmeerstrand war mir persönlich immer viel zu voll, deswegen habe ich mich an ruhigere Orte „zurückgezogen“. Im November, Dezember allerdings ist die Hauptsaison vorüber und man kann ausgedehnte Spaziergänge im zumeist noch warmen Sand genießen. Wenn du lieber mit Zug unterwegs bist, lohnt sich die Carte 12- 25. Sie hat den Stellenwert einer Bahncard 50 und kostet ca. 60 Euro. Dieser Preis rentiert sich bereits nach 2-3 Fahrten nach Paris (wohin du zwangsläufig fährst, wenn du zurück nach Deutschland möchtest). Zwar werden auch vom Asso-Erasmus viele Trips in größere Städte angeboten, aber das in meinen Augen sehr kostenintensiv. Über das Studentenleben kann ich dir leider nicht viel berichten, da ich nur ein einziges Mal in einem Club war. Es gibt jedoch viele, viele Angebote.

Am Mittelmeer, 25 min von der Innenstadt entfernt.

Am Mittelmeer, 25 min von der Innenstadt entfernt.

Un sentiment montpellierien.

Un sentiment montpellierien.

FAZIT

Montpellier steckt voller Möglichkeiten. Dein Aufenthalt ist, was du daraus machst. Ich würde versuchen ein gutes Mittelmaß zwischen privatem Interesse und Studium zu finden, beide Bereiche haben während eines Ausland-Aufenthaltes ihre Berechtigung. Da es in Montpellier viele Erasmus- Studenten gibt, sollte es nicht allzu schwer sein neue Kontakte zu knüpfen. Hierfür eignet es sich, einen Sprachkurs beim Pôle Universitaire zu absolvieren oder einen Tandem- Kurs zu besuchen (Anmeldung bei Frau Hillesheim, zu finden im Batîment C, im Institut für LLCE, bzw. LEA). Ich glaube, dass du ein ganz besonderes Frankreich kennen lernen kannst in und um Montpellier. Es kommen viele verschiedene Kulturen zusammen, es werden viele verschiedene Sprache gesprochen und das bei viel Sonne, sogar noch im November.

“On peut voyager non pour se fuir, chose impossible, mais pour se trouver.”
(Jean Grenier)

-Viel Spaß-