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För fyra månander i Finland.

Sunday, February 7th, 2010

Da ich einen privaten Blog schrieb, war ich ein wenig faul auch hier von meinen Erlebnissen zu berichten. Mittlerweile kamen aber ein paar Anfragen, wie denn Finnland so war und nun wollte ich doch etwas schreiben und dann auch auf mein anderes Blog hinweisen.

Ich bin seit dem 18.12.2009 nach gut vier Monaten Finnland zurück in Deutschland. Es war schön dort und wäre nicht gerade Winter und müsste ich nicht meine Vordiplomarbeit schreiben, wäre ich vielleicht auch zurückgekehrt. Denn es gefiel mir dort schon sehr.

[Kurze wichtige Hinweise]
Die Universität heißt mittlerweile NOVIA Yrkeshögskolan, und auch nur der Hauptsitz ist in Vasa. Die Bereiche: Fotografie, Film und Kunst sind noch bis 2011 in Nykarleby, einer sehr kleinen Stadt, eine gute Autostunde von Vasa entfernt. Von Vasa habe ich also nicht viel gesehen. Von Nykarleby und dem Meer und dem Wald in der Gegend drumherum dafür mehr. Ebenso ist die Universität zwar in Finnland, gesprochen wird aber in der Region und auch an der Universität schwedisch. Finnland ist nun mal eben zweisprachig. Für die Deutschen ist das Schwedisch allerdings sehr leicht zu erlernen und gut verständlich nach einigen Wochen. Da aber auch alle Finnen sehr gutes Englisch sprechen, kam es nie zu Sprachschwierigkeiten. Und wenn einem weder das schwedisch, noch englische Wort für etwas einfällt, versucht man es mit Deutsch und nicht selten sah man dann nickende Köpfe, die meinten das das Wort eben auch im Schwedischen so oder so ähnlich laute.

Hier kann man mehr von meinem Auslandsaufenthalt in Finnland lesen:
http://finnlandbericht.blogspot.com/

Demnächst werde ich auch so etwas wie einen Nachbericht noch schreiben und die letzten Bilder hochladen.

Denn an meinem letzten Tag in Finnland wurden -26°C erreicht und der Fluss war schon durch die eisigen Temperaturen an den Vortagen gefroren und einmal wenigstens wollte ich auf dem Fluss laufen und davon wurden dann eben auch Beweisphotos gemacht.
Der letzte Tag war wirklich schön, dass ewige Grau am Himmel war verschwunden und die Sonne schien. Fast wurde es schwer zu gehen.

Also geht nach Finnland, wer keine Scheu vor Dunkelheit und Kälte hat. So schlimm war es auch überhaupt nicht. Denn schließlich gibt es dafür eine schöne Landschaft, eine tolle Uni und viele nette Menschen, denn die Finnen, die ich kennenlernte, waren jetzt nicht so verschlossen, wie viele glauben.
Wenn man allerdings sich für die Novia University of Applied Science entscheidet und dann auch noch Film/Fotografie/Kunst wählt, sollte man wissen, dass das Erasmussemester vielleicht nicht so wird, wie man sich das vorstellt. Denn es gibt wenig andere Austauschstudenten – meistens nur andere Deutsche – und die typischen Erasmusparties gibt es auch nicht. Dafür lernt man wirklich die Sprache und die anderen finischen/schwedischen Studenten kennen.

der letzte Tag in Finnland

der letzte Tag in Finnland

Tervetuola – Finnland empfängt Deutschland in Helsinki

Friday, November 13th, 2009

Kalt ist’s draußen, ziemlich kalt sogar. Als wir am Mittwochabend ankamen – in Frankfurt hatte ich auf dem Flughafen schon zwei Kolleginnen aus anderen Auslandsämtern getroffen und so kamen wir zu dritt hier in Helsinki an -, sahen wir auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt schon den Schnee liegen. Gut, dass ich warme Unterwäsche eingepackt hatte! 🙂
Es ist Nachmittag und ich habe eine kleine Verschnaufpause nach recht anstrengenden Tagen. Aber was tue ich hier überhaupt? Eingeladen hatten der DAAD und das finnische Pendant, der CIMO, zu einem Kontaktseminar in Helsinki.
Das Ziel: Finnische und deutsche Universitäten zusammenbringen, über ERASMUS und Bologna diskutieren, sich besser kennen lernen, die Kooperationen verbessern und neue mögliche Partneruniversitäten finden.
Der Weg: Die Deutschen (Vertreter von Auslandsämtern und Dozenten) reisen für vier Tage nach Finnland, wo sie mit den finnischen Kollegen zusammentreffen. So treffen insgesamt etwa 90 Teilnehmer aufeinander.
Das Resultat: Zwei Tage Reise, zwei Tage mit vollgepacktem Programm, viele, viele neue nette Kontakte und interessante kulturelle Beobachtungen.


Nach einem ersten gemeinsamen Abendessen im Hotel am Mittwoch hatten wir gestern einen langen, langen Vormittag vor allem mit Vorträgen. Ungewohnt war die Zeitumstellung: Da hatte man gerade erst die Umstellung auf Winterzeit in Deutschland verarbeitet, schon konnte man sich hier jetzt noch einmal umstellen – in Finnland sind die Menschen stets eine Stunde voraus! Insofern sahen wir alle recht müde aus, als der deutsche Botschafter uns um 9h (für uns 8h) morgens im Konferenzraum des CIMO begrüßte: Tervetuola, herzlich willkommen. Nach weiteren Grußworten ging es um die Hochschulsysteme in Finnland und Deutschland, ERASMUS in beiden Ländern und Motivation und Hindernisse der Studierenden, ins je andere Land zu gehen (hier erzählten ein finnischer Student und eine deutsche Studentin von ihren Erfahrungen).

Nachmittags begann dann die Kontaktmesse

Schon am Morgen hatte es eine kurze Vorstellungsrunde gegeben, jetzt pendelte man zwischen dem eigenen Stand und dem der finnischen Unis und knüpfte Kontakte, fragte nach Studiengängen, pries die eigene Uni an und sammelte Infomaterial. Erstaunlich viele der finnischen Partner konnten Deutsch, allgemein war die Sprache jedoch Englisch. Ein bunter, sehr reger und fruchtbarer Nachmittag, der uns schließlich nur noch eine knappe Stunde Zeit ließ, bevor wir uns am Hafen für eine kurze Fährfahrt rüber auf eine Insel trafen, wo ein gemeinsames Abendessen uns erwartete.

Die Inselgruppe war übrigens über lange Zeit Sitz erst von schwedischen, dann von russischen Truppen besetzt und wurde als Stützpunkt benutzt, heute ist eine der Inseln noch von der finnischen Navy “bewohnt” und untersteht ansonsten dem Erziehungsministerium… einen Unterwassertunnel zum Land soll es auch noch geben, den haben wir jedoch auf dem Rückweg nicht ausprobiert, sondern sind lieber wieder mit der Fähre zurückgefahren.
Zusammenfassung des Abendessens: Der finnische Fisch ist hervorragend! Und witzigerweise waren bis auf den Räucherlachs (es gab ein Buffet) alle Varianten des Herings, ja sogar das Fleisch und das Gemüse leicht süßlich – aber lecker! 🙂

Auch am nächsten Morgen ging es schon um 9h los, diesmal wurden sogenannte Best-Practice-Beispiele vorgestellt: Ein Double-Degree-Master “Werbung interkulturell” der Aabo Akademi und der Katholischen Universität Eichstätt sowie Internationalisation at home an der JAMK University of Applied Science in Jyväskylä. Solche Beispiele und die Gespräche sowohl mit den Finnen als auch mit deutschen Kollegen sind es, die Funken schlagen, neue Ideen entstehen lassen, die Motivation neu anstacheln, damit man auch zuhause an der eigenen Uni Neues ausprobiert oder Gewohntes verbessert. Ein Schatz an Erfahrungen, der hier miteinander geteilt wird!
Vertieft wurde das Ganze in der Abschlussdiskussion, in der es auch um die Frage ging, wie man ERASMUS zwischen Finnland und Deutschland noch vertiefen und verbessern kann. Es stellte sich nebenbei deutlich heraus, dass beide Seiten hoch zufrieden mit den Kooperationen sind und sowohl die deutschen als auch die finnischen Studierenden in aller Regel von ihrem Auslandssemester im anderen Land schwärmen. Wobei besonders in Finnland die Betreuung der Studierenden wirklich exzellent ist.

Nach einem frühen Lunch teilten wir uns dann in zwei Gruppen, um noch je drei finnische Unis bzw. Fachhochschulen in Helsinki zu besichtigen. Besonders interessant war für mich dabei natürlich die University of Helsinki. Sie hat rund 35.000 Studierende und ist in den Rankings eine der Top-Universitäten in Deutschland. Der Hauptcampus, an dem auch die Geisteswissenschaften angesiedelt sind, liegt mitten in der Stadt in einem ehrwürdigen Gebäude. Die Uni ist offiziell zweisprachig, finnisch und schwedisch, in der Praxis wegen des großen Angebots an englischsprachigen Veranstaltungen jedoch dreisprachig. Jedes Jahr empfängt sie etwa 1500 international students aus 107 Ländern, die vor allem wegen der Qualität der Lehre, der guten Betreuung, dem englischsprachigen Angebot, der relaxten Atmosphäre und der guten Ausstattung bspw. in Sachen Computer, Bibliotheken und Sport kommen. Attraktiv ist auch, dass die incomings an der Uni Helsinki sehr frei in der Wahl ihrer Kurse sind, es gibt wenig Restriktionen, was die Fakultäten angeht.

Nach diesem eindrucksvollen Besuch ging es noch weiter an die Metropolia University of Applied Sciences und an die Haaga-Helia University of Applied Sciences, beides – wie der Name schon sagt – eher praktisch orientierte Einrichtungen, mit denen wir bisher noch nicht kooperieren.
Insgesamt haben diese Besuche und vor allem auch die Infomesse am Vortrag doch einige Ideen und Namen von Kontaktpersonen ergeben, um neue Kooperationen in die Wege zu leiten bzw. alte zu erweitern.

Der Abschied heute Abend wird nicht leicht fallen, denn die Finnen waren außerordentlich gastfreundlich, herzlich und hilfsbereit. Ein sehr warmherziges Volk in einem Land der eher niedrigen Temperaturen. Einem Land jedoch auch der herben Schönheit, was die Landschaft angeht. Ich kann nur jeder und jedem empfehlen, es selbst zu erleben!