Heute ging die International Week also offiziell los. Auffallend war, dass um 10h, als wir uns alle am Campus treffen und offiziell begrüßt werden sollten, lediglich die deutschen Teilnehmerinnen (aus Ulm, Dresden und Hildesheim) sowie die polnischen Teilnehmer (aus Breslau) anwesend waren – alle anderen Nationalitäten – einschließlich den spanischen Gastgebern – trudelten erst nach und nach ein. Eine lockere Atmosphäre, alle sind sofort per Du, Spanisch, Deutsch und Englisch mischen sich als Sprachen (die Kolleginnen aus dem International Office in Gandia sowie die polnischen und die portugiesische Kollegin sprechen perfekt Deutsch).
Der Rektor des Campus Gandía begrüßt uns offiziell und erzählt ein wenig über Gandía. Unter anderem erfahren wir, dass die Uni Valencia als erste in Spanien vollständig auf Bachelor und Master umstellt und in Gandía das vierte Studienjahr (der BA dauert hier 4 Jahre) speziell für Praktika und Auslandssemester vorgesehen ist. Eine kurze Kaffeepause bereitet uns auf den ersten Workshop bzw. einen Diskussionsaustausch vor. Wir stellen uns und unsere Unis gegenseitig vor (vertreten sind Frankreich, Polen, Portugal, Deutschland, Finnland und natürlich Spanien, weitere Ländervertreter kommen am Donnerstag), dann geht es hauptsächlich um gemeinsame Probleme im Rahmen des ERASMUS-Programmes wie die verschiedenen Semesterzeiten, das Sprachproblem der Studierenden, Credits oder den Auswahlprozess der Outgoings. Es ist wirklich spannend, von den anderen zu hören, wie sie Probleme angehen, welchen Stellenwert die Themen haben etc. – ein sehr wertvoller Austausch, hier über Ländergrenzen hinweg.
Das Mittagessen findet – zu spanischen Zeiten, sprich um 14h – in der Mensa statt, nach einer Pause folgen dann die ersten Seminare der Kurzzeitdozenten, die sich um Tourismus, Umweltschutz und Elektronik bzw. Mikroelektronik drehen. Der Leiter der Abteilung für Medien zeigt mir und einer Kollegin aus Ulm derweil die Uni und wir sind beeindruckt, als wir die Seminarräume und Laborräume speziell für Filmtechnik oder Akustik sehen. Die Studierenden sind gerade dabei, mit Kameras bestimmte Beleuchtungstechniken auszutesten und scheinen viel Spaß daran zu haben.
Der Campus ist durchaus überschaubar, vergleichbar unserem Hauptcampus, im Sportzentrum stehen reihenweise Fitnessgeräte, die die Studierenden kostenlos nutzen können, den Innenhof schmücken Orangenbäume und Palmen, das Meer ist zu Fuß gute 10 Minuten entfernt – endloser Sandstrand. Um diese Jahreszeit wirkt das gesamte Hafenviertel tagsüber ziemlich ausgestorben, die meisten Läden, typische Touristenläden, sind geschlossen, auf den Straßen sieht man vor allem ältere Spanier. Der Vorteil ist anscheinend, dass die Studierenden im Wintersemester leicht bezahlbare und möblierte Unterkünfte finden. Im Sommer sind diese dann von Touristen belegt.
Morgen geht es an die Hauptuni in Valencia, wo wir u.a. zwei Forschungszentren besichtigen…