Giornale di Viaggo

Die Monate Oktober, November und Dezember habe ich genutzt um viel Reisen zu gehen. Wann bekommt man schon die Möglichkeit so nah an einem internationalen Flughafen zu wohnen? Die Flugverbindungen in Rom sind wirklich fantastisch. Fast alle Ziele sind per Direktflug erreichbar. Insgesamt war ich bisher in Neapel, Capri, Pompei (Italien), Bukarest (Rumänien), Athen(Griechenland) und Sofia (Bulgarien).

Napoli, Capri e Pompei

Meine erste Reise führte mich mit dem Studentennetzwerk ESN nach Neapel, Capri und Pompei. Innerhalb von nur zwei Stunden sind wir mit dem Bus in Neapel angekommen. Aufgeteilt wurden wir in 4 unterschiedliche Hostels. Da fing das Problem auch schon an. Niemand wusste so recht wer in welchem Hostel war. Aber in Italien lernt man schnell alles etwas lockerer zu sehen. Meine drei Freundinnen und ich wurden mit 4 portugiesischen Jungs in einem Klosterhostel in Neapel untergebracht. In diesem wohnen seltsamerweise eigentlich keine Touristen sondern Studenten und zwar nur männliche. Jaja da waren wir als Frauen doch eine kleine Attraktion. Der Besitzer des Hostels war witzigerweise aus Hamburg (was man leider auch sehr stark an seinem deutsch-italienischen Akzent hören konnte). Die Stadt an sich ist tatsächlich so laut, dreckig und chaotisch wie man aus Erzählungen hört aber das Essen ist bombastisch gut. In die Pizza mit Büffelmozarella hätte ich mich reinlegen können. Außerdem waren die Leute um einiges netter als in Rom. Wenn man ein Kaffeeliebhaber ist sollte man auf jeden Fall seinen Kaffee (Nicht vergessen Kaffee=Espresso) ,,senza zuchhero” also ohne Zucker bestellen, denn die Napoletaner mixen Zucker von Anfang an in den Kaffee.

Nach Capri gelangten wir dann mit der Fähre von Neapel aus. Die Überfahrt dauerte ungefähr 1.5 Stunden und war dank Wellengang etwas wackelig aber dennoch sehr schön. Die Insel ist nicht unbedingt groß aber dafür sehr teuer. Ein Eis hatte mich doch glatt 5 Euro gekostet. Es hat sich aber trotzdem gelohnt. Wenn man erstmal die ganzen Treppen bis auf den Hauptplatz oben auf der Insel hinaufgestiegen ist dann wird man mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer und das Festland belohnt:

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Der dritte und letze Stop war dann Pompei. Leider hatten wir, aufgrund der Organisationstalente des Studentennetzwerks, von der Stadt an sich nichts gesehen. Aber wir durften die Ausgrabungsstätten in Pompei besichtigen. Die Tour war auf italienisch (was nicht gerade schlau gewählt was denn außer mir und ein paar spanischen ErasmusstudentInnen sprach so ziemlich niemand Italienisch). Deshalb versuchte ich so gut wie es geht das Gesagte zu übersetzen. Am meisten fasziniert hat mich die Architektur von damals. Sehr fortschrittlich für damalige Verhältnisse. Am Abend machten wir uns dann wieder auf nach Rom.

 

Bukarest

Diese Stadt hat mich wirklich umgehauen. Als erstes haben wir eine Free Walking Tour gemacht (die kann man in fast jeder großen Stadt Europas machen). Die Dauer betrug 2.5 Stunden und wir haben viel über den ehemaligen Präsidenten, die Entwicklungen der Stadt und vor allem auch der StudentInnenbewegungen gelernt. Ich hatte zum Beispiel nicht gewusst dass es blutige Studentenproteste, bei denen auch StudentInnen ums Leben gekommen sind, gab. Die Einheimischen waren dort sehr nett und sprachen auch überraschend gutes Englisch. Untergebracht waren wir in einem schnuckeligen AirBnb Apartement direkt in der Partyszene (In Bukarest kann man echt gut, günstig und vor allem sicher feiern gehen).

Athen

Ende November ging es dann von Rom Ciampino nach Athen. Dort wurden wir von 18 Grad warmen Wetter empfangen. Die meiste Zeit konnte man sich also ohne Jacke draußen bewegen. Auch hier haben wir uns einer Free Walking Tour angeschlossen. Meine Highlights waren definitiv die Akropolis und der Berg Lykabettus (griechisch Λυκαβηττός/Lykavittós). Von dort aus hatte man einen unglaublichen Blick auf ganz Athen. Das Essen war sehr lecker wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. Die meisten Restaurants führten ihre Speisekarte nur auf griechisch aber die Servicekräfte waren immer nett und hilfsbereit und übersetzen jedes einzelne Gericht für uns. Unser Hostel war das Mable House in Athen. Klein aber fein und aus sehr viel Marmor. Die Griechen sind wirklich ein witziges Volk. Das einzig doofe (genau wie in Rom): Busfahrkarten kann man nicht so wie in Deutschland im Bus kaufen sondern man muss sich im Vorhinein informieren wo man welche bekommen kann. Der öffentliche Transport ist gut ausgebaut aber man kommt auch fast überall super zu Fuß hin. Nach nur zwei Tagen ging es dann auch schon wieder nach Rom zurück.

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Sofia

Hier fasse ich mich kurz, denn Sofia hat mir persönlich so gar nicht gefallen. Die Leute waren zum Teil wirklich unverschämt unfreundlich und nicht hilfsbereit. Wenn man nach dem Weg fragte wurde man meist nur verdutzt angeguckt und wenn man Glück hatte wurde einem auf bulgarisch geantwortet (was ja auch jeder versteht). Die Stadt wirkt eher grau und trist und ist ziemlich kommunistisch geprägt. Das Essen war auch nicht wirklich toll. Aber dennoch hatten wir eine gute Zeit und haben das Beste daraus gemacht. Es kann ja auch nicht immer nur gute Erfahrungen geben. Unser Rückflug war auch sehr interessant. Ein Italienier und ein Bulgare wollten sich gegenseitig verprügeln, weil der Bulgare sich von den Blicken des Italieners provoziert gefühlt hat. Aber Gott sei Dank war das Flugpersonal als Streitschlichter relativ erfolgreich und so sind wir auch sicher in Rom gelandet.

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