Dia dhuit!
Das ist irisch für “Möge Gott mit dir sein” oder schlichtweg: Hallo!
Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, bin ich bereits seit einem Monat in Irland, der grünen Insel. Heimat von Schafen, Whiskey und Kerrygold! Das sich der vergangene Monat nicht wie ein Monat aus vollen 31 Tagen anfgefühlt hat, beweist mal wieder, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass es in den Straßen hier kaum eine funktionsfähige Uhr gibt und Zeit somit eher zur Nebensache avanciert. Das soll dem ganzen hier aber keinen Abbruch tun, vielmehr bietet es mir sogar den positiven Vorteil, alles bisher erlebte Revue passieren zu lassen und die prägendsten Eindrücke des Landes in kurzer Form zusammenzufassen.
Zuallererst ist es ganz wichtig, folgendes festzuhalten: Ich bin hier in Cork! Irland, aber Cork. Das bedeutet, dass es neben dem County Cork zwar noch 25 andere Counties, gleich Bundeländern, gibt, diese lassen sich für die Studenten Corks aber alle unter einem gemeinsamen Namen zusammenfasen: Not-Cork! Selbst ein T-Shirt mit der Aufteilung Irlands in CORK und NOT-CORK ist im Souvenir-Laden erhältlich. Solidarität wird unter den Studenten groß geschrieben! Das gefällt mir, bereitet es ihnen doch sichtlich Freude:
[Es ist abends. Ich sitze im Pub “The Washington “Wash” Inn”. Eine Horde Studenten, deren Shirts mit UCC-Aufnähern versehen sind betritt den ohnehin schon gut gefüllten Laden. Ich wende mich um zu meinem irischen Kommilitonen.] “Hey, is it cool wearing a UCC-Shirt on the street?” “Oh yes, it is! It gives you a real position!” [Wir stoßen mit unseren Pints auf das kommende Semester an. Welcome to Cork. Welcome to the UCC!]
Das Shirt aus dem Souvenir-Laden werde ich mir wohl auch besorgen. Natürich zusammen mit einem Shirt der UCC.
Doch wie genau sieht mein Leben hier nun aus? Cork ist, neben Dublin, und diese Stadt sollte man unter Rugby-Fans lieber nicht zu laut nennen, die zweitgrößte Stadt Irlands, wirkt jedoch, im Vergleich zu deutschen Städten, wie das irische Hildesheim: Weder zu klein, noch zu groß. Eben typisch irisch: gemütlich. Der River Lee durchzieht Cork mit seinen zwei Armen und mündet unweit des Stadtzentrums ins Meer. Möwen und Schiffe gehen in der Stadt ein und aus. Am stärksten geprägt wird das Stadtbild von den Kathedralen: Gothisch und groß! Wenn auch Pubs, Dinners und Hostels die Breiten jeder Straße ausfüllen, so sind es die Kathedralen, welche den Luftraum Corks einnehmen. Die Stadt hat Stil, besonders wenn es um Tradition und Religion geht. Neben aller großen Architektur kommt aber auch das Urbane in Cork nicht zu kurz: Kaum verlässt man das Stadtzentrum, auf irisch An Lár, und geht ein paar Schritte zu Fuß, oder setzt sich geschwind auf eines der überall erhältlichen Coca-Cola Bikes, betritt man auch schon kleine Stadtteile, gespickt mit Familienhäusern, Vor- und Grundschulen und natürlich: Pubs!
Und egal, ob Hügel oder Ebene, je weiter einen der Weg vom Stadtkern entfernt, desto mehr bekommt man das Irland zu sehen, dass vermutlich die meisten im Kopf haben: Grüne Ebenen, weite Ausblicke, original erhaltene Bauten, wie Burgen, Gefängnisse und Wachtürme. Es mag ein Klischee sein, doch es stimmt. Was man aus der Kerrygold-Werbung kennt, entspricht der Wahrheit! Und um all das zu sehen bedarf es keinem Tagesausflug, nein. Man muss nur dem Flusslauf folgen oder gen Hügel gehen und schon bald wird sich das moderne Stadtbild Corks mit dem historischen Irland vermischen. Und wenn einem der Weg doch mal zu weit sein sollte oder man sich einfach nur einmal setzen und die Szenerie auf sich wirken lassen möchte: Grünflächen und Parks lassen sich selbst in der Innenstadt und um die UCC finden. Cork lädt ein zum Verweilen!
Diese erholsame Atmosphäre, wie sie die Stadt versprüht, ja, nicht einmal das Hupen von genervten Autofahrern lässt von sich hören, spiegelt sich auch in ihren Einwohnern wieder: Es herrscht reges Treiben auf den Straßen, jeder ist unterwegs. Doch nicht nur, um einzukaufen, sondern auch, um mit dem Hund spazieren zu gehen oder um zu joggen oder schlichtweg, um das draußen-sein zu genießen. Selbst manche Autofahrer bleiben stehen, um die Fussgänger, die bei rot über die Straße gehen, nicht aufzuhalten. Jedes Gesicht scheint freundlich, man begegnet sich höflich und oft ist das lauteste Geräusch in den Straßen das der Straßenmusikanten. Verärgerte und schreiende Passanten sind mir bisher noch nicht aufgefallen. Und mag es auch nur an den frühen Öffnungszeiten der Pubs liegen. Kein Bier vor vier, dass gibt es hier nicht.
Soviel bisher von mir zur Stadt und an euch! Es sind die Bilder und Impressionen, die mir bisher am deutlichsten von der Stadt geblieben sind. Klar, es klingt manches mal vielleicht zu sehr nach Klischee, aber hey, manch ein Klischee entspringt doch der Wahrheit! Nichtsdestoweniger soll ein mögliches naturgetreues Bild von Cork vermittelt werden, in all seinen Facetten. Ob nun gut oder schlecht.
Vorerst soll dieses kleine “Intro”, wenn man es so nennen mag, aber reichen und Lust auf mehr machen. Denn Cork und Irland im allgemeinen hat noch so voel mehr zu bieten! Das passt aber unmöglich alles in einen Post.
Deswegen werde ich versuchen die, für mich, wichtigsten Eindrücke und Erfahrungen mit Cork, in diesen kleinen Einträgen hier, festzuhalten.
Ich freue mich, auf ein Semester in Irland! Sei es nun Cork oder Not-Cork. Und ich hoffe, ich kann euch Lesern ein gutes Bild vermitteln und vielleicht sogar Lust auf eine eigene Reise machen!
Bis dahin: Slán go fóill! Tóg go bogé!
Tags: Cork, Irland, PKM, Wintersemester