Bologna – Erste Eindrücke

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https://youtu.be/xREl_68O-mw

 

Bologna kennen die meisten meiner Altersgenossen nur durch den Wanda-Song und die europäische Studienreform, die dort beschlossen wurde… und gehörig daneben ging. Da kann Bologna natürlich nichts für.

Die Università di Bologna ist eine ältesten Universitäten der Welt, etwa 100.000 BewohnerInnen dieser Stadt sind Studierende. Man nennt Bologna auch la Dotta (die Gelehrte), la Rossa (die Rote, wegen der roten Dächer und der linken Regierung) und la Grassa (die Fette, wegen der nicht ganz so gesunden Cuisine). Außerdem ist Bologna UNESCO-Musikstadt, was mir als Konzrtkritikerin aus einer anderen UNESCO-Musikstadt natürlich gut gefällt.

Ich bin seit ein paar Tagen in Bologna und habe festgestellt:

  1. Die historische Innenstadt ist trotz vieler Baustellen wunderschön.
  2.  Wenn man zu weit außerhalb wohnt, ist man gearscht! Das Leben spielt sich im Zentrum ab, wo die Mieten allerdings irrwitzig hoch sind. Doppia (geteiltes Zimmer) ca. 250 – 350€, Singola (Einzelzimmer) ca. 400 – 500€.
  3. Erasmus ist das Mallorca unter den Austauschprogrammen: Neonfarbene Plastiksonnenbrillen; hässliche Jack & Jones-Shirts; verwöhnte rich kids, die Drogenkonsum für etwas Besonderes und Verrücktes halten; Techno-Mukke und natürlich saufen, saufen, saufen.
  4. Es gibt eine alternative Szene fernab von Erasmus-Ballermann-Gehabe, aber die muss man suchen. Bad Religion zum Beispiel sind mir persönlich zu sehr Popmusik. Machine Head, Ministri und Jedi Mind Tricks kann man sich schon eher geben. Alle spielen im Oktober im Estragon.
  5.  Die seltsamste Party in Bologna heißt Decadence – und der Name ist Programm.
  6. Essen ist teurer als in Deutschland, dafür aber sehr gut. Zug- und Busfahrten sind chaotischer, dafür viel billiger als in Deutschland. Für weniger als 10 Euro kommt man von Bologna aus ans Meer.
  7. Im Sommer (dazu zählt auch September, da es hier 25 – 30 °C sind) darf man sich über hamstergroße Mückenstiche freuen, die einem laaange erhalten bleiben.
  8. Frau wird offensichtlich und unverschämt angeglotz, angebaggert, angequatscht… denn auch bierbäuchige Mopedmachos haben hier viel Selbstbewusstsein oder tun zumindest so.
  9. Das Klischee stimmt: Extra Regale im Supermarkt, nur für Pasta und Soßen.

 

 

Der Original-Eintrag erschien am 3. September 2015 auf CyberpunkJournalism, dem Blog von Mirjam Kay Kruecken.

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