Start
Beworben, angenommen und Zusage erhalten! Wo? in Chur! Die Schweiz war meine erste Wahl und ich hab die Zusage! Und nun, wie gehts weiter oder was mach ich jetzt? So erging es mir als ich die Nachricht über die Zusage vom International Office erhielt.
Dann fing auch schon die Suche nach einer Wohnung an. Im Internet fand ich eine Stiftung, die Wohnraum für Studenten und Auszubildende anbietet. Für 730,- Franken, Einzelzimmer mit Halbpension, was umgerechnet 610,-€ sind. Teuer? Für die Schweiz keineswegs! Im Gegenteil, es ist sogar sehr günstig. Denn Einzimmerwohnungen fangen bei 700,- Franken erst an. Als ich für das Einzelzimmer die Zusage bekam, war ich schonmal sehr erleichtert.
Reise und Ankunft
Nach Chur sind es 8 Stunden mit dem ICE von Hildesheim aus. Jedoch ganz bequem, denn ich musste nur einmal in Basel umsteigen. Am Bahnhof in Chur angekommen und was jetzt? Wie komme ich nun mit 2 Koffern und einer Tasche zu meinem Zimmer? Ich kam an, sah den Taxifahrer und stieg ein! Im Zimmer angekommen heißt es auspacken und ausruhen, danach mit dem Bus in die Stadt und die Gegend kennenlernen. Achja da war ja noch was in Sachen Buddy?! Nicht bei mir, denn mein Buddy hatte mir 2 Wochen vorher geschrieben, dass Sie mich nicht abholen kann, weil sie selbst noch im Ausland ist und in 6 Wochen erst wiederkommt. Naja was solls, ich kam auch alleine klar. Danach auch nie wieder was vom Buddy gehört, was mich nicht störte.
Und schon gehts los!
Die Einführungswoche vom International Office startete mit Einführungen in der IT und sonstigen Administrationssachen und ich lernte die anderen ERASMUS-Studenten kennen. Wobei ich Probleme hatte, das International Office zu finden. Denn wer hätte gedacht, dass man in ein Gebäude gehen muss, wo Autos verkauft werden?! Generell ist der Nebencampus verstreut in Gebäuden, die äußerlich nicht so aussehen, dass diese teil der Universität sind. Am Freitag Nachmittag hieß es dann für uns ERASMUS Leuten ab zur Bar! Feiern und kennenlernen war die Devise. Für Events war eine spezielle Organisation (ESN) zuständig, die aus drei Studenten der HTW Chur bestand und für ERASMUS Studierende Events anbot. In der Einführungswoche wurde uns die Stadt gezeigt wie z.B. die Barmeile, wo es das beste Eis und die beste Schokolade gibt, wo man gut feiern kann etc. Natürlich kann man auch das Skigebiet besuchen und dort Ski- und Snowboard fahren.
Kultur und…..man ist das teuer hier!
Die Schweizer Kultur war bisschen gewöhnungsbedürftig. Zuerst dachte ich ok, ich kann ja deutsch also werde ich die Schweizer schon verstehen. Tja denkste, denn mit „isch guad“?! und dem weglassen des Diphtongs war es schon schwierig, besonders wenn noch Dialekt dazukam. Die ESN hat uns gesagt, dass die Schweizer eher zurückhaltend sind. Und ja, so ist es wirklich. Wobei dies nicht immer zutraf. Die Mitkomkilitonen waren durchaus zurückhaltend und die Schweizer im Wohnheim eher das Gegenteil.
Der Preis, oha was sind denn das für Preise hier? Das dachte ich mir, als ich zum ersten mal einkaufen ging. Durchschnittlich ist alles doppelt so teuer, wie in Deutschland. Ein Döner 8,- Fr (6,40 €) und ein Bier im Biergarten 6,- Fr (4,80 €). Das musste erstmal verdaut werden. Aber irgendwie gewöhnt man sich auch wieder schnell daran und man nimmt es dann nicht mehr so bewusst war. Verkehrsmäßig ist Chur sehr gut angebunden. So fährt jede 10-15 Minuten ein Bus und am Haupt- und Nebengebäude der HTW hält immer ein Bus, sodass man kaum gehen muss.
Studium an der HTW
Die Kurse finden in Klassen statt. Das heißt, man ist wie damals in den Schuljahren immer in der gleichen Klasse. Zudem finden die Kurse meistens in Blöcken statt, dass heißt ein Kurs von 08:15 – 11:50 und ein zweiter Kurs von 13:15 – 16:50. Und was ist dazwischen?! Die Mittagspause mit stolzen 85 Minuten! Unglaublich und sehr gewöhnungsbedürftig, wo ich in der Uni doch meistens nur ca. 20 Minuten dafür Zeit habe. Mein Stundenplan war trotz 6 Kurse sehr angenehm. Jeden Freitag frei und Dienstags auch. generell hatte ich wohl eine gute Wahl in Sachen Kurse, denn ich musste nur 2 Klausuren schreiben und der Rest waren nur Projekte. Mal was anderes und sehr angenehm, statt wie in der Heimatuni fast immer nur 6 Klausuren oder mehr in einem Semester zu schreiben. Das Studieren war sehr angenehm und nicht allzu schwer. Außerdem wird in der Schweiz umgekehrt benotet. Eine 6 ist dort die beste Note und dann immer runter mit halben Noten.
Tipps für den Start
Der frühe Vogel fängt den Wurm! Kümmert euch so früh wie möglich um eine Wohnung. Denn das IO der Gasthochschule bietet euch zwar Hilfe an, jedoch bekam ich erst 4 Wochen vor beginn des Studiums diese Nachricht. Da war bei mir schon längst alles in Dach und Fach. Auch empfehle ich euch mal auf der Internetpräsenz der Schweizerischen Bundesbahn (www.sbb.ch) nach Ticketpreisen zu erkundigen. Für Studenten gibt es dort spezielle Preise. Wenn ihr angekommen seid, dann geht gleich unten im Bahnhof zum „Bus vu Chur“ rein, dort könnt ihr euch ein 6 Monats-ticket-abo holen. Dann müsst ihr einmalig einen Betrag zahlen und könnt mit allen Bussen in Chur kostenlos fahren. Apropo Bus, es empfiehlt sich das Busticket immer dabei zu haben, denn es wird oft kontrolliert. Wenn Ihr ein Konto eröffnen möchtet, was ihr auch tuen solltet, dann benötigt Ihr einen Schweizerischen Auslandsausweis. Diesen bekommt ihr aber ca 7-10 Tagen nach der Einführungswoche. Wenn ihr euch die Schweiz anschauen und erleben möchtet, dann empfehle ich euch Genf, Lausanne, Zürich und Basel zu besuchen.