Vivir como los Reyes – Auslandssemester in Aranjuez

In Reiseführern wird das kleine Städtchen Aranjuez oft als spanisches Versailles bezeichnet, für mich ist die Stadt der ehemaligen Sommerresidenz der spanischen Könige Heimat für die nächsten fünf Monate. Als IKÜ-Stundentin ist für mich im 3. Semester ein Aufenthalt im Ausland vorgesehen und da ich Spanisch als Sprache studiere, war die Wahl ziemlich einfach: auf geht es nach Spanien!

Am 5.9.2011 begann meine Reise, natürlich mit Verspätung des Fliegers, in die Comunidad de Madrid an meine Partnerhochschule CES Felipe II, die zur Universidad Complutense de Madrid gehört. Im Vorfeld hatte ich mir ein Hostalzimmer in Aranjuez gebucht, da mir davon abgeraten wurde, über das Internet eine Wohnung zu mieten. Dies war aber nun die Aufgabe für die kommenden Tage. Ich habe mich dagegen entschieden, mir direkt in Madrid eine Unterkunft zu suchen, da eine Fahrt von Madrid nach Aranjuez ca. 1 Stunde dauert, obwohl die Stadt sowohl mit dem Bus als auch mit den cercanías, also den S-Bahnen, sehr gut zu erreichen ist. Natürlich hat dies den Nachteil, dass ich das pulsierende Leben in der Metropole meist nur an den Wochenenden mitbekommen werde, aber für den Unialltag wird es sicher die richtige Entscheidung gewesen sein.

Bevor ich mich jedoch intensiv mit der Wohnungssuche befasst habe, ging es erstmal zum Sightseeing nach Madrid. Mit Stadtplan und Kamera bewaffnet bin ich durch die Straßen wie die Gran Vía und über die Plätze, z.B. die Plaza Mayor geschlendert, vorbei an wichtigen Parlamentsgebäuden und riesigen Monumenten. Alles war ziemlich beeindruckend, doch es war die einzigartige Atmosphäre, die mich von Anfang begeistert hat.Hier wird das Leben auf den Straßen verbracht. Um einen Eindruck von Madrid zu bekommen, lässt man sich also am besten einfach von der Menge mitreißen.

Mit einem guten Gefühl konnte ich schließlich mit der Wohnungssuche beginnen. Erster Schritt war das Besorgen einer spanischen Handykarte, was gar nicht so einfach war, denn wenn man nicht genau aufpasst, welchen Tarif man bekommt, kann das Telefonieren ganz schön teuer werden. Zweiter Schritt war das Studieren der Pinnwandaushänge an der Uni in Aranjuez, zusammen mit noch zwei anderen Mädels aus Hildesheim. Nach unzähligen Telefonaten auf Spanisch, bei denen ich manchmal nur die Hälfte von dem verstanden habe, was mein Gesprächspartner gesagt hat, hatte ich nur sehr wenige Termine zur Wohnungsbesichtigung. Fündig wurde ich schließlich in der facebook-Gruppe von ESN, des Erasmus Student Network von der Universität, und teile ich mir eine hübsche Wohnung mit einer Französin.

Organisatorisch hatte ich noch nicht viel zu tun, außer dem Erasmus-Büro einen Besuch abzustatten, um meine Aufenthaltsbestätigung unterschreiben zu lassen. Eine Einführung gibt es am 22.9., die Kurse beginnen am 26.9. Dafür werden seit Anfang September schon viele Veranstaltungen von ESN angeboten, wie Partys, Kennenlern-Treffen oder  Stadtführungen. Dies sind gute Möglichkeiten, um andere Erasmus-Studenten kennenzulernen, von denen eine überwältigende Zahl aus Deutschland kommt. Ansonsten genieße ich den Rest des Sommers und treffe mich mit Leuten, die ich hier kennengelernt habe. Viva la vida!

Comments are closed.