Archive for October, 2010

Ein warmes Willkommen…

Monday, October 11th, 2010

…haben wir hier am American College erfahren. Ein großes Banner empfing uns schon am Eingang, auf dem wir als “Freunde von der Universität Hildesheim” willkommen geheißen wurden.

Nach einem kurzen Gang über den Campus (das AC ist über 100 Jahre alt und hat wunderschöne Gebäude und einen sehr grünen Campus mit vielen Bäumen, etwa 4000 Studierende) und Besichtigung von Einrichtungen wie Mensa und den Wohnheimen (alles sehr einfach, aber sauber) wurden wir zum Leiter, dem Principle geführt. Dieser begrüßte uns und wir unterhielten uns eine Weile, bevor wir ins Auditorium gingen – wo zu unserer Überraschung der Saal voll mit Dozenten und Studierenden war, die uns sehen und unsere Präsentationen erleben wollten. Dies ist um so überraschender, als diese Tage hier Prüfungen stattfinden und die Studierenden eigentlich anderes im Kopf haben. Aber wir waren eindeutig DIE Attraktion, auch auf dem Campus, wo wir überall neugierig, aber mit viel Herzlichkeit und Freundlichkeit beäugt wurden. Premila und der Principle hielten eine kurze Rede, dann wurden wir mit aufwendigen Blumenkränzen behängt und erhielten ein Willkommensgeschenk.

Danach begann ich mit der Vorstellung unserer Universität und nach einer kurzen Teepause folgte Francis mit seiner Präsentation. Lebhafte Diskussionen und echtes Interesse. Der Lunch kam von einem Caterer, gutes indisches Essen, das wir wieder mit Händen aßen (wer wollte, bekam auch einen Löffel). Dann stelle Thomas Mandl Information Sciences in Hildesheim vor, auch hier wieder viele Zuhörer. Wir sahen uns noch das Centrum für behinderte Studierende an, eine ganz neue Einrichtung, die das starke soziale Engagement des College zeigt. Dann hatten wir eine kurze, hitzebedingte Pause, bevor es zum neuen Campus ging, auf dem u.a. die Informationswissenschaften ausgebaut werden sollen.

Der neue Campus ist wirklich ein Prachtstück: ein riesiges Gelände mitten in wunderschöner Natur, die Berge im Hintergrund, erholsame Stille, in der man den Lärm der Stadt nachträglich spürt, wunderschöne moderne Gebäude, die nur noch auf die Studierenden warten. Im November sollen die Kurse starten, erst für Social Work und Business Studies (beides MA), später für Computer Sciences. Auf der großzügigen Terrasse aßen wir im Sonnenuntergang noch einige Kekse und tranken als Sunsetter Wasser, genossen die Atmosphäre, bevor es zurück in die Stadt ging. Dort ging gerade ein starker Monsunregen nieder. Die Leute hier scheinen sich nicht darum zu scheren, sie fahren stoisch weiter auf ihren Fahrrädern oder Motorrädern, stapfen durch die tiefen Pfützen, in ihren leichten Sachen.

Gleich geht es zu einem letzten gemeinsamen Abendessen los, dann morgen Vormittag ein letzter Unibesuch, bevor es wieder Schritt für Schritt (oder besser Flug für Flug) Richtung Norden geht…

mb

Idli zum Frühstück und Götter zur Nacht

Sunday, October 10th, 2010

Ich bin ja eigentlich bekennender Müsli-Freak, was das Frühstück angeht, aber hier esse ich (ok, mangels Alternative) seit zwei Tagen morgens Idli, gedämpfte Reis”fladen” mit sehr scharfer Currysauce (die Alternativen wären noch herzhafter) – man gewöhnt sich an alles. Der Tee allerdings ist hier so extrem mit Milch und Zucker versetzt, dass wir ihn lieber schwarz bestellen und dann selbst Hand anlegen – was die Bediensteten immer wieder schockt.

Aber eigentlich wollte ich von gestern Abend und dem heutigen Tag erzählen. Premila holte uns nachmittags im Hotel ab und fuhr mit uns in ein Stoffgeschäft mit wunderschönen Stoffen und in einen Laden, der neben tausend anderen Dingen auch lose Gewürze anbot – der Duft in diesem Laden war unbeschreiblich! Die Verständigung recht schwierig, weil der Inhaber nur Tamil sprach, aber Premila übersetzte alles.

Danach ging es zum größten Tempel der Stadt, der zum Glück in die äußeren Hallen (riesig!) und das heilige Innere unterteilt ist, so dass auch wir Nicht-Hindus ihn – barfuß, versteht sich – betreten durften. Eigentlich darf ich eine Beschreibung gar nicht erst versuchen, denn das Ganze ist einfach unbeschreiblich. Viele, viele Menschen, selbst abends noch, kein einziger Westler außer uns, im Eingangsbereich Kitschläden vor heiligen Statuen, daneben auf dem Boden Frauen, die zum Schmuck fürs Haar Blumen anbieten, Händler, die Opfergaben aus Bananen und Kokosnüssen zusammenstellen und für die Pujas verkaufen, überall die einfachen Butterkerzen, die mit bunten Blinklichtketten um die Wette leuchten, Gewusel, ein Elefant, der nach einer Geldgabe mit seinem Rüssel den Spender segnet, Statuen überall, denen man Gaben darbringt (ich blicke in diesem Göttergewusel einfach nicht durch), oft mit Farbe beschmiert. Hanuman, der Affengott, war sehr beliebt, hier konnten sich die Pilger rote Farbe abnehmen und auf ihre Stirn tupfen (überhaupt liefen alle mit weißen oder roten Markierungen auf der Stirn herum).

Im Hintergrund gesungene Mantras, um einen herum immer wieder Menschen auf dem Boden sitzend im Gebet, ungeachtet des Betriebs.

Heute Vormittag waren wir noch einmal dort, eine ganze andere Stimmung, weil es nun ja hell war, die Grundstimmung jedoch war dieselbe. Die Eindrücke überwältigend.

Da heute, am Sonntag, an Arbeit im Sinne von Kooperationsgesprächen, so und so nicht ernsthaft zu denken war, nutzten wir den Tag dazu, im Basar noch ein wenig herumzuschauen, am American College kurz eine Aufführung von Studenten zu besuchen und dann zu einer weiteren Art Tempelanlage zu fahren, die ein Stück außerhalb liegt. Premila erzählte uns, dass Madurai mal von jemandem als “das größte Dorf der Welt ” (gut 1 Millionen Einwohner, sorry, falls ich oben was anderes geschrieben habe) bezeichnet hat. Eine absolut treffende Beschreibung! Es wirkt ärmlich, ursprünglich, ganz anders als Pune. Überall die Kühe auf den Straßen, Hunde, ärmliche Behausungen, Männer in Lendenschurzen, fast alle barfuß. Der Verkehr gleichzeitig so chaotisch wie in Pune und Mumbai, aber – wie schon dort – gleichzeitig sehr gelassen, unaufgeregt, ohne Aggressivität (Hupen ist ja nicht aggressiv).

In der besagten Tempelanlage wieder viele Götterstatuen, lokale Gottheiten, die mit Kerzen und anderen verehrt werden. Brahmanen mit Lendenschurz und der Schnur über dem Oberkörper, versahen ihren Dienst, Frauen kochten einen Reisbrei über offenem Feuer, gaben Portionen in frische Bananenblätter und verteilten diese (u.a. an uns). War schon sehr eindrücklich. Besonders die heilige Kobra, die einmal im Jahr sich zeigen soll (leider nicht bei uns).

Die schwarzen Statuen ringsum zeigen ebenfalls Kobras (die Katze gehört nicht dazu…).

Ziemlich erledigt fuhren wir ins Hotel zurück, wo wir noch eine Weile mit Premila zusammensaßen und uns über unsre Unis austauschten. Heute bisher – anders als gestern – übrigens kein Monsunregen am Abend.

Morgen beginnt die eigentliche Arbeit hier, ein stressiger Tag voller Präsentationen und wichtiger Gespräche erwartet uns…

mb

Neuigkeiten von den mineros..Dienstag kommen sie wohl raus

Sunday, October 10th, 2010

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,722275,00.html

Al-Hamdullilah

Saturday, October 9th, 2010

Endlich ein Internetcafe gefunden, am anderen Ende der Stadt. Ich sitze hier in Amman, Herz des jordanischen Koenigreichs und denke darueber nach, spaetestens in einem Monat umzuziehen nach downtown El Balad. Die jetzige Wohnung im Studentenviertel Talat Nevine ist zu … na, wie sagt man das freundlich.. ist sehr auf Katzen ausgerichtet.

Amman stand einmal auf sieben Huegeln, die man im Singular als Jebel bezeichnet. Heute erstreckt sich die Millionenstadt ueber mehr als zwanzig solcher Jibaal. Es ist in der Tat gut, wenn ich mir ein neues Zimmer moeglichst nahe Jebel Amman oder El Balad suche, dann ist der Arbeitsweg zum Goethe Institut, meines Praktikumsinstituts, wesentlich kuerzer und ich bin nicht auf die waghalsigen Minibusse angewiesen. Die Institutsleiterin Frau Dr. Kraemer-Hus-Hus bat mich, naechsten Donnerstag aufzuschlagen.

Trotz der pompoesen roemischen Ruinen bei Amman Citadel und des Theaters in der Altstadt, war Darat el-Funun heute eindeutig das Highlight des Tages.

Museum fuer Moderne Kunst Darat-el-Funun.

Indische Eigenarten

Saturday, October 9th, 2010

Während Thomas und ich gestern noch einen spätabendlichen Stroll durch die belebten Straßen mit den vielen kleinen Straßenständen gemacht haben (man fühlt sich wirklich sehr sicher hier und wird – anders als in Mumbai – auch nicht angebettelt), bereitete sich Francis auf seine Präsentation über Intercultural Communication vor, die heute Morgen stattfand.

Das Publikum bestand überwiegend aus interessierten Dozenten, die sehr angetan waren, auch von der Art der Präsentation, der Lockerheit. Sehr indisch, für mein Empfinden, war die Tatsache, dass mitten in der Präsentation einer der Bediensteten kam, um Kekse und Kaffee für alle Zuhörer und den Referenten zu bringen und vor jeden hinzustellen (bei uns wäre eine solche „Unterbrechung“ unvorstellbar). Ein indischer Zug, an den ich mich wirklich gewöhnen muss: die allgegenwärtigen „Diener“ im Hotel, in den Lokalen, in der Uni, die ständig auf den leisesten Wink warten (der Principle des Instituts für Liberal Arts hat dafür einen Beeper, mit dem er jederzeit einen dienstbaren Geist rufen kann), die Kofferträger, die dich enttäuscht ansehen, wenn Du selbst den Koffer tragen willst, die Bediensteten im Frühstücksraum, die dir sogar deinen Toast schmieren wollen. Nicht ganz einfach.

Nach der Präsentation noch lebhafte Diskussionen mit unseren Gastgebern über Intercultural Communication und Religion. Erfrischend, wie offen alles diskutiert wird. Als ich am Vortag unsere Minervaeule als kleines Präsent überreichte, wurden wir mit Humor darüber aufgeklärt, dass eine Eule in der indischen Kultur eher negative Assoziationen weckt (wenn eine Eule in einem Garten ruft, bedeutet das z.B., dass er bald zerstört wird). Die Fragen wirken manchmal irritierend direkt (Welche Religion hast du? Bist du verheiratet?…), ebenso offen beantworten unsere Gastgeber jedoch ähnliche neugierige Fragen an sie selbst, so dass wir viel erfahren und lernen.

Anschließend sprachen wir noch einmal über Kooperationsmöglichkeiten und konkretisierten die nächsten fälligen Schritte. Interessant fand ich dabei, dass die Inder das vorbereitete MOU gar nicht zur Hand nahmen, sondern erst einmal nur mündlich – hier aber recht genau – die Möglichkeiten ausloten wollten. Das Schriftliche kommt später. Die Atmosphäre war sehr kooperativ und ermutigend. Danach ging es dann zu den verdienten späten mittaglichen Snacks in einem sehr lebhaften Café, in dem auch viele Studierende essen, dann folgte eine kurze Pause zum Kofferpacken, bevor wir erst zuhause bei einer Parsi-Frau zum Tee und danach von ihr zu einer Vorstellung mit indischer Musik und Tanz (von traditionell bis Bollywood) eingeladen waren. Ein wirklich schöner Abend, an dem nur die Moskitoschwärme störten, die uns umwolkten.

Nun bin ich schon wieder viel weiter südlich, wir sind gerade in Madurai angekommen, gegenüber Pune quasi ein Dorf (nur rund eine halbe Million Einwohner), auf dem Weg vom Flughafen ins Zentrum etliche der berühmten Kühe, von Zeburindern gezogene Karren, neben den “normalen” Motorradrikschas noch einige Fahrradrikschas, überall Tempel, selbst den Rikschas hat man Augen aufgemalt. Alles sehr bunt, lebhaft, noch ursprünglicher hier als in Mumbai und Pune. Soweit die allerersten Eindrücke. Gleich treffen wir uns noch mit Premila, unserer Kontaktperson, die uns schon im Hotel begrüßt hat. Vorher noch eine kleine Verschnaufpause (heute früh sind wir um 5h aufgestanden, das spürt man dann doch).

mb

Ruska

Saturday, October 9th, 2010

Ruska – So nennen die Finnen diejenige Phase des Herbstes, in der die Blätter eine wunderschöne Buntfärbung bekommen, bevor es in den dunklen November übergeht. Es gibt also hier praktisch sogar fünf Jahreszeiten 😉

Wir sind jetzt mittendrin in diesem Schauspiel, welches in Lappland besonders toll ausgeprägt sein soll.

Die Fotos oben sind enstanden, als wir heute mit einer Gruppe von internationalen Studenten eine Radtour zum Ojen Naturpfad gemacht haben. Dort sind wir vier Kilometer einen Rundweg mitten durch den tiefsten Wald gelaufen, über Wurzeln, Steine, und schmale Holzstege. Wir sind nicht einer einzigen Menschenseele begegnet und die Gefahr, sich in einem finnischen Wald zu verirren, ist glaube ich nicht zu unterschätzen.

Finnische Tutoren haben uns begleitet und uns ein paar interessante Sachen erzählt und Texte auf Informationsschildern über finnische Mythologie übersetzt. Nun weiß ich, dass es hier Bären gibt (wir aber laut genug waren, um sie zu verscheuchen), das weiße moosartige Zeug, das im Wald große Stellen des Bodens bedeckt, die Nahrung der Rentiere ist und unter den unzähligen Felsbrocken Elfen und Trolle leben, die sich unsichtbar machen können 🙂 Der berühmteste aller Elfen dort ist der “Joulutonttu”, der Weihnachtself.

Letzten Freitag waren wir von der Uni aus im Zoo von Äthäri, was eine zweieinhalbstündige Busfahrt bedeutete. Eigentlich ja eine coole Sache, gemütlich sitzen und die nette Landschaft draussen vorbeiziehen sehen. Nunja, da es an dem Tag unglaublich neblig und kalt war (und ich schon die Befürchtung hatte, dass DAS jetzt Herbst bedeutet und die nächste Zeit immer so bleibt :D), konnte man erstens nicht viel mehr als die Straßenränder sehen und zweitens war im Bus die Heizung ausgefallen. Jaja, auch im hochentwickelten Finnland passiert scheinbar mal so etwas. Bei etwa 2°C Außentemperatur haben wir alle gefroren und meine Füße waren schon nur noch Eisbrocken als wir angekommen sind. Trotzdem waren es ein paar schöne Stunden im Zoo und der Nebel hat dem Ganzen auch irgendwie eine besondere Atmosphäre verliehen. Dank der Investition in gute Winterschuhe werde ich nun hoffentlich auch keine kalten Füße mehr bekommen 🙂

Das International Office und die finnischen Tutoren der Uni Vaasa organisieren viele schöne Aktivitäten, Ausflüge etc.

Am Samstag waren wir dann beim Eishockey! Die Finnen sind ganz verrückt nach diesem Sport und somit war ein Spiel natürlich Pflicht für uns. Vaasa gegen Jyväskylä hieß es und wie sich das gehört, hat Vaasa natürlich 4:1 gewonnen! 🙂

Ich frage mich echt, wieso man bei uns so fußballverrückt ist. Eishockey ist definitiv toller, da es einfach ein viiiel schnelleres Spiel ist.

Das letzte Event von dem ich berichten kann, war der Finnish Dinner-Abend am Dienstag, in einem anderen Wohnheim. Dabei haben finnische Studenten ein paar landestypische Köstlichkeiten vorbereitet. Zuerst gab es karelische Piroggen, das sind Teigtaschen gefüllt mit einer Art Reis-Porridge, die man mit Butter isst, welche mit gekochtern Eierstückchen vermischt ist. Dann durften wir selbst tätig werden und ich habe mit einer Spanierin und einem Mädel aus Singapur “Meatballs” gemacht. Wenn man aus Deutschland kommt, findet man das jetzt nicht ganz so spektakulär, weil es halt im Prinzip nichts anderes als unsere Frikadellen ist.

Zum Nachtisch gab es finnische Schokolade – natürlich von Fazer, DEM finnischen Süßwarenfabrikanten, und Lakritz, auf das die Finnen ganz versessen sind. Außerdem durften wir Mämmi testen. Mämmi ist ein schwarzer Malzpudding, hat eine crèmeartige Konsistenz und ich weiß nicht warum es in Finnland eine vor allem an Ostern so beliebte Spezialität ist, die oft mit Milch und Zucker gegessen wird. Der Geschmack ist seeehr gewöhnungsbedürftig. Jemand meinte, es schmeckt wie flüssiger Pumpernickel und ich glaube, das trifft es sehr gut

Ach ja, natürlich haben wir auch Salmiakki (Lakritzschnaps) und finnischen Wodka an diesem Abend getrunken… natürlich pur, wie sich das für einen Finnen gehört 😀

Gestern haben schon meine ersten Unikurse geendet. Jetzt habe ich ganze zwei Wochen lang nur einen Kurs und dann kommt die Klausurenwoche, in der ebenfalls keine Kurse liegen. Nun muss ich mich aber erstmal noch ein bisschen auf meine erste Präsentation  am Dienstag vorbereiten.

Ein Paradies für Studenten

Thursday, October 7th, 2010

La Cathedral de SalamancaNach nun vier Wochen, die ich bisher in Salamanca verbracht habe, glaube ich kann schon einmal damit anfangen ein wenig von dieser studentenfreundlichen Stadt zu berichten. Vielleicht ist es etwas ersichtlicher was ich damit meine, wenn ich die Zahlen für sich sprechen lasse: Salamanca hat in etwa 120.000 Einwohner. Davon sind etwa ein Viertel, also ca. 30.000,  Studenten. In Hildesheim sind es etwa 110. 000 Einwohner und in etwa 6.000 – 7.000 Studenten :).  Das nur mal so am Rande.

Als erstes nun die Frage worauf man sich hier hier einstellen kann bzw. muss. Nun Salamanca ist eine schöne Stadt, mit freundlichen Menschen, Lebensfreude und Abwechslung.  Sie hat von allen etwas, sowohl für Kulturinteressierte als auch für diejenigen die gerne feiern. Eine Mischung aus Moderne und Altstadt. Wunderschöne Parks. Das sind die Sonnenseiten.

Es gibt allerdings Dinge, an die sich ein, na ja, sagen wir ein deutsches Gemüt gewöhnen muss. Die Spanier, auch in Salamanca, nehmen es nicht ganz so genau mit der Pünktlichkeit. Man sollte wenn man mit jemanden verabredet ist, lieber eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Treffen sagen, damit das alles auch rechtzeitig klappt :). Und auch die bürokratischen Wege sind etwas..langsam wenn man das so sagen kann, auch wenn man über die deutschen immer lästert, aber das ist hier nicht viel anders (ich warte immer noch darauf meine Erasmuspapiere komplett abgeben zu können, aber ich nehme es inzwischen mit der spanischen Gelassenheit).

Alles in allem kann ich aber sagen, ich bin sehr positiv überrascht. Ich wurde in meiner WG gleich herzlich aufgenommen, es gibt hier immer was zu entdecken und auch die Dozenten an meiner Fakultät sind sehr herzlich. Ich bin gespannt wie es weitergeht, die Tage hier vergehen so schnell.

¡Viva América Latina!

Thursday, October 7th, 2010

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,721934,00.html

Von wilden Fahrten und Essenssitten

Thursday, October 7th, 2010

Die Inder, die wir bisher kennen gelernt haben, sind wirklich ungemein herzlich, offen und humorvoll. Gestern Abend haben wir zum ersten Mal die KollegInnen (in der Mehrzahl Frauen) von Symbiosis getroffen, die uns zu einem typisch indischen (scharfen) Abendessen einluden, und es wurde ein sehr fröhlicher, interessanter Kennenlernabend, während dem wir sofort einen Draht zueinander fanden. Wir waren wohl alle etwas überrascht vom Ausmaß der Herzlichkeit und der engagierten Offenheit für eine Zusammenarbeit, mit der sie uns begrüßten.

Und dieser Eindruck verstärkte sich heute im Laufe des Tages noch. Nach einem Rundgang über den sehr grünen, modernen Campus trafen wir uns zu einem ersten „offiziellen“ Sondierungsgespräch. Der Rahmen sieht sehr gut aus, morgen werden wir in einem zweiten Sondierungsgespräch das konkretere Memorandum of Understanding besprechen. Wir besuchten noch parallel das International Office und das Institut für Computer Science, bevor wir uns schließlich zu einem Lokal mit typischen regionalen Spezialitäten aufmachten. Das Problem war, wie immer, nur, über die Straße dorthin zu kommen. Selbst in Begleitung von erfahrenen Indern war es ein Geduldsspiel: einige Zentimeter auf dem – natürlich völlig irrelevanten – Zebrastreifen vorrücken, so dass der dichte Verkehr vor und hinter dir entlangströmt, wieder Rückzug um einige Zentimeter, erneuter Vorstoß, wieder zurück usw., bis irgendwann eine Lücke kommt, die groß genug zum Drüberkommen ist. Der Lohn für die Fleißarbeit war ein exzellentes Essen: Viele Art Dips und Saucen mit verschiedenen Arten von Fladenbrot, alles sehr scharf und natürlich mit den Fingern gegessen. Der Prozentsatz der Vegetarier ist hier sehr hoch und manchmal sieht man sogar Lokale, die draußen extra bekannt geben, dass sie nichtvegetarisches Essen servieren. Das Essen mit den Fingern selbst war nicht so kompliziert, wie gedacht, eher schon, die linke Hand im Zaum zu halten, die beim Abreißen helfen wollte. Nach dem Essen die übliche Schale mit warmen Wasser und einem Limonenstück, die zur Fingerwäsche dient. Während des Essens weitere spannende Gespräche über die indische Kultur, man erfährt so viele Details (nicht nur, welche Art von Fladen man mit welchen Dips kombiniert und welche nicht). Eine der Mitarbeiterinnen begleitete uns danach zum Goetheinstitut, das wir nachmittags besuchten. In zwei Mopedrikschas fuhren wir dorthin – ein echter Spaß, wenn man Nerven hat. Nicht nur die Rikschafahrer sind virtuos, ständig beobachtet man Beinahzusammenstöße um weniger als Haaresbreite.

Im Goetheinstitut begrüßte uns der Leiter, Herr Flucht, sehr herzlich und erzählte uns ein wenig mehr über Pune und seine Arbeit dort. Mit 182 deutschen Firmen ist Pune DER deutsche Firmenstandort in Indien, die Deutschkurse sind überfüllt, die Schüler lernen z.T. Schon in der Schule Deutsch. Auch hier also gute Voraussetzungen.

Etwas erschlagen von all diesen Details und den sich auftuenden Möglichkeiten nahmen wir zu dritt eine Rikscha – eng, aber nett – zurück zum Hotel. Morgen folgt die nächste Runde…

mb

Neues aus Belgien

Wednesday, October 6th, 2010

Die Hälfte meines Aufenthaltes in Belgien ist bereits vorbei und damit auch mein Aufenthalt in Brüssel. Mein eigenes Zimmer mit Privatsphäre und einem eigenen Bett habe ich aufgegeben für Luftmatratzen, Hostelbetten, Isomatten, Sofas und wenig persönliche Rückzugsmöglichkeiten. Derzeit erforsche ich die einsprachigen Regionen Belgiens und reise aus diesem Grund in der Wallonie, in Flandern und in der deutschsprachigen Region herum. Meine Unterkünfte sind vielleicht nicht mehr ganz so bequem wie in Brüssel, aber durch viele Bekanntschaften kann ich oft bei belgischen Freunden und Bekannten unterkommen, muss deshalb relativ wenig auf eine Hostelübernachtung zurückgreifen und erlebe jeden Tag viele neue Dinge. Ich bin bisher überall sehr nett aufgenommen worden und bekomme durch die Gespräche und  Erfahrungen mit meinen ‘Gastfamilien’ wiederum ganz andere Einblicke in die belgische Kultur und vor allem in den Sprachkonflikt. Jede meiner Kontaktpersonen bisher hat sich mit dem Sprachkonflikt auseinandergesetzt und eine Meinung dazu gebildet, so dass ich besonders in den letzten Tagen sehr viel Material für meine Arbeit sammeln konnte. Das Leben aus dem Koffer und vor allem das Reisen mit viel Gebäck ist sehr anstrengend, aber die Vorteile der privaten Unterkünfte in belgischen Familien oder bei ehemaligen Erasmus-Studenten der Uni Hildesheim überwiegen!

Sehr zu empfehlen ist übrigens der sogenannte GoPass, ein Zugticktet für junge Menschen unter 26 Jahren, das 50€ kostet und mit dem man 10 Fahrten zu beliebigen Zielen unternehmen kann. Lediglich das Datum, der Ziel- und Endbahnhof müssen auf dem Ticket eingetragen werden und dann kann die Reise losgehen, egal wie weit sie ist. Weitere Vorteile sind zudem, dass das Ticket namenlos ist, also problemlos auf andere Personen übertragbar ist oder mehrere mit einem Ticket reisen können, und man innerhalb eines Tages an verschiedenen Bahnhöfen aussteigen kann um beispielsweise die Stadt zu besichtigen und erst einige Stunden später seine Reise Richtung Zielbahnhof fortsetzen kann.

Tschüs, salut und tot ziens aus Belgien!