Archive for October, 2010

Von Miami nach LA

Saturday, October 30th, 2010

Jetzt ist bei mir schon fast Halbzeit meines 10 wöchigen Praktikums und ich komme das erste Mal zum bloggen…
12345

Mein offizielle Praktikumszeit begann am 1.10., doch die Auftragslage der Firma erlaubte mir, schon eine Woche früher anzureisen. So ging es, entgegen meinen Planunng nicht zuerst nach Los Angeles, sondern vorerst an die Ostküste nach Miami. Meine Videoproduktionsfirma (Cape Coast Productions) drehte dort einen Film über eine Auswanderer Familie. Dort konnte ich dann schon die ersten Erfahrungen mit der Firma machen. Verbinden konnte ich den Aufenthalt gleich mit einem Besuch bei meinem Freund David Korsun (ich kenne ihn vom Football, er spielte in meiner Mannschaft). Er lebt am Rand von Miami und ich konnte bei ihm wohnen. Super Sache, denn meine Flugumbuchung kostete eine Kleinigkeit, die ich damit relativ gut kompensieren konnte. Nach einer Woche in Miami machte ich mich auf den Weg nach LA.

Allerdings nicht direkt, sondern auf einem kleinen Umweg über Texas/ El Paso. Dort wohnt ein alter Bekannter von mir, bei dem ich das Wochenende verbrachte. Er arbeitet dort am College und ich hatte die Möglichkeit ein bisschen in das Unileben der USA zu schnuppern, und mir ein Footballspiel anzusehen (meine Leidenschaft).

In LA traf ich dann zum ersten Mal den Chef der Firma, Gregory LeFever. Auch ihn habe ich über den Sport kennengelernt. Er ist der Bruder meines Quarterbacks in Hildesheim. In Los Angeles hieß es dann erst einmal ankommen und ein wenig verschnaufen. Die Busfahrt von El Paso nach Los Angeles strapazierte meine Nerven doch sehr… Die nächsten Tage gewöhnte ich mich erstmal an meinen neuen Tagesablauf und schaute “Greg” über die Schulter, wie ich mit der Videoschnittsoftware umzugehen habe. Nun ja, mittlerweile habe ich es ganz gut raus, obwohl ich die Hauptarbeit doch nicht erledigen darf 😉 Meine Aufgabe ist die fotographische Dokumention der Arbeit und die Erstellung von Imagetexten, sowie Fotos für Cover etc.

Nach einer Woche LA, zogen wir dann auch schon weiter nach San Francisco um dort einen Bericht über das Hippieviertel Haight- Ahsbury, sowie eine private Mandelfarm, im Norden San Francsicos zu drehen… Und so weit ist es mit mir jetzt auch erstmal. Ich lasse einfach ein paar Bilder sprechen und melde in kürzerem Abstand wieder… Schöne Grüße von Westküste!67

Thursday, October 28th, 2010

Meine Zeit in Belgien ist wie im Flug vergangen und nun ist es auch schon wieder Zeit nach Deutschland zurückzukehren. Die letzten Wochen waren recht anstrengend, da ich weiterhin viel in den verschiedenen Teilen Belgiens herumgereist bin, so dass ich mich auf mein eigenes Zimmer mit einem eigenen Bett 🙂 freue. Andererseits aber waren die letzten Wochen auch mit vielen spannenden Erlebnissen und Bekanntschaften gefüllt und ich werde mich bestimmt noch lange an meinen Aufenthalt in Belgien erinnern.

Ich habe viel über Belgien, die belgische Geschichte und Kultur gelernt. Vor allem ist mir die Hilfsbereitschaft und das positive Interesse der Belgier aufgefallen. Die meisten Menschen haben bereitwillig meine Umfrage ausgefüllt, diese sogar noch an Freunde und Bekannte weitergeleitet und viele waren an meiner persönlichen Meinung zum Sprachkonflikt interessiert. Meine selbstgesetzte Obergrenze waren 150 Umfragen, da die Antworten aber so interessant waren, habe ich die Zahl nach oben korrigiert und meine Arbeit mit insgesamt 160 Umfragen beendet. Nun kommt erst der interessanteste Teil der ganzen Arbeit: Die Daten in ein Statistikprogramm eingeben, auswerten und analysieren… Aber dazu wird sich die lange Zugfahrt bestimmt gut eigenen und in Deutschland bleibt mir beim Auswerten bestimmt immer wieder ein kurzer Augenblick, mich an die schöne Zeit zu erinnern und ein bisschen zu träumen. Damit gute Nacht und schöne Träume!

Estland-Stimmung in Tallinn und Schneeflocken in Helsinki

Monday, October 25th, 2010

Unsere nächste Reise sollte uns also in die Hauptstadt des kleinen Landes Estland führen, von dem ich bisher eigentlich nicht viel mehr gehört hatte als den Namen. Eher  weniger ausgeschlafen machten wir uns am Dienstag pünktlich um 5:00 morgens auf den Weg. Nach Helsinki ging es mit dem Zug und dann weiter mit der Fähre, dieselbe, die uns schon nach Stockholm gebracht hatte. Diesmal dauerte die Überfahrt jedoch nur 2,5 Stunden, war für mich aber weitaus unangenehmer. Das Schiff hat sooo geschaukelt, meine Pläne, in meinem Buch zu lesen habe ich deshalb bald aufgegeben. Trotzdem sind wir sicher angekommen und einmal in der Altstadt von Tallinn, war alles vergessen. “WOW!” war mein erster Eindruck. Ich hatte vorher schon tolle Fotos gesehen und meine Erwartungen wurden vollends erfüllt. Wie beschreibt man die Stadt am besten? Mir kam sofort der Ausdruck “zwielichtig” in den Sinn, den ich in einer Beschreibung gelesen hatte. Irgendwie trifft es das. Das Wetter war leider die ganze Zeit über sehr grau und trist, was die faszinierende morbide Atmosphäre der mittelalterlichen Innenstadt zusammen mit der dort herrschenden Ruhe aber noch verstärkt hat. Überall roch es nach Mandeln und Pfefferkuchen, die auf der Straße verkauft wurden, das hatte ein bisschen was von Weihnachtsmarkt. An jeder Straßenecke gab es süße kleine Geschäfte und Stände mit estländischer selbstgestrickter Kleidung oder nach Gewürzen duftende Mittelalterläden, Leute in traditionellen Trachten und immer wieder neue schöne Details. Natürlich haben wir auch in einem echten Mittelalterrestaurant gegessen, bei Kerzenlicht. Als Vorspeise gab es getrocknetes Elchfleisch und dann eine wunderbar wärmende Pilzsuppe. Solltet ihr jemals nach Tallinn kommen, dann müsst ihr auch die Pfannkuchen im “Kompressor” probieren. Köstlich, riesig und mit 3€ unglaublich günstig (Wenn man aus Finnland kommt, ist dort aber sowieso alles unglaublich günstig…).

Tallinn ist eine Stadt der Gegensätze. Auf der einen Seite boomt die Industrie, moderne Hochhäuser, Einkaufszentren und viel Verkehr gibt es in der Neustadt. Betritt man allerdings die Altstadt durch die mittelalterlichen Stadttore, so fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Man kann das auch nicht vergleichen mit beispielsweise der Altstadt von Hildesheim. Es ist alles noch… ursprünglicher.

Viele herausragende Sehenswürdigkeiten gibt es im Vergleich zu anderen Städten nicht, das Zentrum ist einfach eine Sehenswürdigkeit an sich und man muss die Atmosphäre beim Durchschlendern der vielen Gassen einfach genießen.

Auch etwas ganz Besonderes war unser Hostel. Freudig überrascht hatten wir festgestellt, dass die Nacht in Tallinner Hostels immer nur ca. 10€ pro Person kostet.

Gelandet sind wir in einem waschechten Backpacker- und Partyhostel. Der Angestellte  öffnete uns barfuss (!) die Tür, auch man selbst musste die Schuhe immer unten lassen. Die Rezeption war ein winziger Holztisch mit Computer, am nächsten Morgen schlief die gerade Diensthabende mit einem Kopfkissen dort 😉

Es gab einen Gemeinschaftsraum, in dem abends immer Weltenbummler, Party und viel Bier anzutreffen war. Wir haben uns mit Australiern unterhalten (soweit wir deren Englisch verstehen konnten…), die bereits seit April ununterbrochen durch die Welt reisen.

Da ich aber auch ein wenig Schlaf haben wollte, war ich sehr froh, meine Ohrstöpsel eingepackt zu haben.

Nach zwei Tagen Tallinn ging es dann wieder zurück auf finnischen Boden. Da natürlich ein Besuch der Hauptstadt nicht fehlen darf, wenn man so lange in Finnland weilt, haben wir dann auch dort noch eine Nacht verbracht.

Im Vergleich zu Stockholm kann Helsinki nicht mithalten. Alles ist nett anzusehen, modern, sauber und sicher, aber etwas fehlt um sagen zu können “Hier muss ich nochmal hin!”. Es ist eben eine ganz normale Großstadt, mit ein paar schönen Ecken. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem.

Natürlich machten wir eine ausgiebige Fotosession am Dom von Helsinki, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Finnlands. Zur Zeit gastieren dort die “Buddy Bears”, die auch schon mehrmals in Berlin ausgestellt wurden. Jedes Land der Welt hat seinen eigenen Bären, den Künstler aus dem entsprechenden Land gestaltet haben. Die Ausstellung soll Toleranz und Verständigung zwischen den Völkern, Kulturen und Religionen der Erde symbolisieren. Das war auf jeden Fall ganz nett anzusehen.

In der alten Markthalle von Helsinki gab es sogar (hoffnungslos überteuerten) Rentierdöner!! Leider haben sie zur Zeit kein Rentierfleisch mehr und haben gerade erst neues geordert.. 🙁

Somit habe ich mich mit einem Toast mit Rentiersalami begnügt und einer typisch finnischen Lachssuppe mit Milch und Kartoffeln, was beides sehr lecker war. Auch wenn die Salami eigentlich wie fast jede andere Salami auch geschmeckt hat.

Abends wurde es ziiiemlich kalt und hat angefangen zu schneien, was in Kombination mit einem leeren Magen und schmerzenden Füßen zu einem etwas reduzierten Sightseeing-Programm geführt hat. Wir haben uns noch die Felsenkirche angeguckt, welche im Rahmen eines Architekturwettbewerbes in Granitfels gehauen wurde und sehr schön ist.

Am nächsten Tag sind wir mit dem Schiff nach Suomenlinna gefahren, eine Seefestung vor dem Hafen von Helsinki. Sie wird als “Gibraltar des Nordens” bezeichnet, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Heutzutage gibt es dort sogar 800 ständige Bewohner und wir sind zwei Stunden über das Inselchen spaziert.

Bei der Abreise am Bahnhof von Helsinki hab ich das allererste (und wahrscheinlich auch letzte) Mal in Finnland ein bisschen Stress, zu viele Menschen und Hektik gespürt. Kein Wunder, wohnen doch allein eine Million der fünf Millionen Menschen im Süden des Landes, vor allem im Ballungsraum der Stadt. Der schnellere Zug war leider ausgebucht, sodass wir 4,5 Stunden fahren mussten. Draußen war es teilweise weiß, im Binnenland bleibt der Schnee schon liegen. Hier in Vaasa ist es aufgrund der Lage am Meer immer ein bisschen wärmer, aber Freitag abend hatten wir auch hier eine zumindest bis zum nächsten Morgen existierende Schneedecke. Natürlich wurde sofort die erste Wohnheim-Schneeballschlacht veranstaltet.

Samstag waren wir auf einer sehr lustigen, traditionellen finnischen Studentenparty, genannt “Sitsit-Party”. Davon aber beim nächsten Mal mehr. Für den Moment heißt es jetzt erstmal Mensa und danach weiter lernen, lernen und lernen, weil ich Freitag meine erste Klausur schreibe.

Grüße aus einem heute -2°C kalten Finnland, der See hinter unserem Wohnheim ist über Nacht zugefroren 🙂

Amman, Projekte

Saturday, October 23rd, 2010

Die naechsten Monate kommen zwei Projekte auf uns Praktikanten zu, die wir selber zu organisieren haben. Natuerlich gibt es Ansprechpartner,  mit denen wir uns immer wieder zusammensetzen koennen, aber fuer Organisation und Durchfuehrung ist die Programmabteilung, wir, verantwortlich.

Wie es aussieht betreffen mich bis Januar zwei main topics:

1) Die Organisation eines Workshop zu Kulturjournalismus. Die Fakten liegen auf der Hand, Jordanien hat so etwas wie Kulturjournalismus nicht. Weder in Zeitungen, noch auf grossen Buchmessen, noch im Intenet (obwohl da sich allmaehlich eine gewisse Subkultur entwickelt, siehe Internetseite der jordanischen “Black Iris”). Klar, wenn der Jordanier in seiner Freizeit durchschnittlich nur 11 Minuten liest (vom Quran mal abgesehen), dann interessieren ihn auch kaum Kultursendungen das Literarische Quartett oder die neueste Theaterauffuehrung in Irbid. Fuer den Workshop werden wir erst ermitteln, welche Referenten aus Deutschland (Hildesheim??) und dem Nahen Osten in Frage kommen. Wir versuchen unser Budget zu strecken, um aus zwei Tage Arbeit drei Tage zu machen. Sonst ist das kein richtiger Workshop. Die besten Teilnehmer (die natuerlich vor Beginn ein Auswahlverfahren durchlaufen muessen) bekommen eine Anmeldung zum einem Fortgeschirttenen-Workshop und die Moeglichkeit, ihre Texte erst auf der Goethe-Seite zu veroeffentlichen und spaeter vll sogar in einer Zeitung. Wir sind auf der Suche nach Studenten in Jordanien, die das Potential zum Kulturjournalisten haben.

die altstadt an einem “ruhigen” samstag.

2) Standortanalyse fuer deutsche Literatur. Das klingt zwar trocken, aber, wie ich finde, es hat eine enorme Wichtigkeit. Auch hier geht es um Buecher Buecher Buecher. Wie gesagt, unsere Bibliothek im Institut muss wachsen, aber derzeit weiss das GI gar nicht, weiss niemand, welche Literatur bzw welche Uebersetzungen im Arabischen benoetigt werden. Landesweit werden wir wichtige lit. Institute (Bibliotheken von Unis, Schulen, Staedten; Verlage, Kulturinstitute, Bibliothekarausbildungsstaetten, Buecherlaeden) unter die Lupe nehmen, indem wir sie aufsuchen und ihre Leiter, Mitarbeiter und Kunden befragen. Davon profitieren saemtliche andere (deutsche) Unternehmen. Bis Mitte November soll es erste Ergebnisse geben.

Amman, neue Woche.

Monday, October 18th, 2010

Immer noch kein neuer Arbeitsplatz! Ich muss damit rechnen, jeden Augenblick von diesem Computer weggescheucht zu werden. Gerade richtet Hausmeister Zyad im ehemaligen Irakbüro, das leider von der Erbil-Abteilung geräumt wurde (ich hatte mir erhofft, etwas aus der Erbil-Amman-Zusammenarbeit mitzubekommen), mir einen Schreibtisch ein, leider fehlt noch die Technologie, um dort zu arbeiten.

Heute waren von 9-13 Uhr Prüfungen für die Deutschschüler, wir haben sie betreut. Dabei wurde deutlich, dass bei den Frauen einige hauptsächlich wegen ihrer in Deutschland lebenden Männer Deutsch lernen wollen. Ein paar waren nicht zum ersten Mal da. Der weibliche Rest sah studentisch aus, junge Frauen, die nach einer guten Zukunft streben. Es machte Spaß, mit ihnen das Sprechen zu üben. Sie lachten, zeigten, wie ihr Qaelb (Herz) raste und die Hände schwitzten. Vor lauter Nervosität redeten manche auch sehr viel. Einer donnerte gut verständlich “Es gibt nur ein Köln”. Ich nehme an, er hat die Prüfung bestanden.

Daneben beschäftige ich mich mit Li-Lak (“Für mich” – “Für dich”) einem Jugenforum von den Goethe Institut, denn wir werden auf dem Deutschlehrertag am 29. Oktober für das Forum ordentlich Reklame machen… Die Institutsleiterin fragte nach guten Vorschlägen, bis sie von ihrem Seminar zurückkehrt, müssen Ideen zusammengetragen sein.

Nach her gehen Mitpraktikantin Nadja und ich zu der vom Goethe Institut mitgesponsorten Lesung “Gilgamesch – König von Uruk”, das Epos des großen sumerischen Königs und Helden, das meine Eltern im Buchregal stehen haben, eine Geschichte, die mich schon immer faszinierte. Der deutsche Schriftsteller Autor Thomas R. P. liest Ausschnitte aus seinem Historienroman, der von dieser Legende handelt.

Halbzeit

Sunday, October 17th, 2010

Unglaublich, aber wahr: Ich bin nun bereits seit acht Wochen und drei Tagen in Vaasa und ab heute werde ich nochmal genauso viel Zeit hier verbringen.

Viel Aufregendes ist in der letzten Woche nicht passiert. Wir hatten einen einwöchigen Gutschein für ein Fitnessstudio hier und dank der Tatsache, dass ich nun seit zweieinhalb Monaten nicht mehr wirklich Sport gemacht habe, hatte ich drei Tage lang fuuurchtbaren Bauchmuskelkater. Aber das Studio war ziemlich cool, es gibt total viele Geräte und sogar einen Billardtisch und Maasagesessel (die irgendwie ein bisschen brutal waren?).

Ansonsten sind zwar meine ersten Kurse jetzt vorbei und ich genieße das Ausschlafen, aber ich habe trotzdem noch einiges zu tun. Ein bisschen aufwendiger als zuhause sind manche Vorlesungen hier schon und bestehen öfter aus Präsentation, Assignment UND Klausur, für die man sich auch noch zusätzliche Literatur aneignen muss. Aber es ist interessant und wenigstens lernt man dabei was.

Nebenbei sind wir gerade noch damit beschäftigt, unser Saunadiplom zu machen 😀

Es gibt drei Sitzungen, an denen wir wissenswertes über die finnische Sauna lernen und natürlich alles auch gleich in die Praxis umsetzen. Mit Finnen in die Sauna gehen, kann schon ein Erlebnis sein. Ich habe noch nie in meinem Leben so geölt und geschwitzt! Als der “Saunameister” irgendwann fast einen ganzen Eimer Wasser über die Steine gekippt hat, es schon anfing auf der Haut zu brennen und echt nicht mehr wirklich erträglich war, sind alle Nicht-Finnen nach und nach geflüchtet 😉

Zwei Sitzungen haben wir jetzt noch und müssen dann angeblich mit einer kleinen theoretischen und praktischen Prüfung abschließen um unser Diplom zu bekommen 🙂

Das Wetter hier spielt gerade etwas verrückt. Wir hatten ein paar sonnige Tage, die wir genutzt haben um Spaziergänge zu machen und noch ein bisschen den goldenen Herbst zu genießen. Vorgestern jedoch fing es plötzlich zu schneien und zu stürmen an, was dazu führte, dass es einem viel kälter vorkam als es sowieso schon war und meine Wangen auf dem Fahrrad fast erfroren sind. Dabei hatten wir nicht mal Temperaturen im Minusbereich! Ordentlich gehagelt hat es nun auch schon zweimal.

Hier noch mal einige Herbstimpressionen 🙂

Nächstes Mal kann ich bestimmt ein bisschen mehr berichten, denn am Dienstag geht es wieder auf Reisen. Wir fahren von Helsinki aus mit der Fähre in die estländische Hauptstadt Tallinn, wo wir zwei Nächte bleiben. Dann gehts zurück nach Helsinki und auch dort haben wir dann zwei Tage Zeit fürs Sightseeing. Ich freu mich! 🙂

Abschied

Thursday, October 14th, 2010

Nach lebhaften Diskussionen über mögliche Kooperationsmöglichkeiten am Vorabend ging es Dienstagmorgen noch einmal zum American College, wo wir das SCILET (Study Centre for Indian Literature in English and Translation) besuchten, das indische Literatur sammelt und z.T. digitalisiert, und wo Francis eine letzte Präsentation über seine Theaterstücke gab – wieder war das Interesse sehr groß. Ein kurzer Lunch noch, dann fuhren wir zum Flughafen und flogen über Bangalore zurück nach Mumbai.

Der letzte Tag in Mumbai hat dann noch einmal alles gefordert. Wir fuhren mit einem der billigen Taxis in die Stadt (unser Hotel lag am Flughafen) und besahen uns dort erst das Gateway to India, von wo wir mit einem der kleinen Boote rüber zur Insel Elephanta fuhren. Die Insel ist bekannt für den Tempelkomplex, der in Höhlen angelegt ist und in den Stein gemeißelte Statuen enthält, die wirklich eindrucksvoll sind, darunter Shiva mit drei Gesichtern, eines DER Symbole für Indien.

Der Ausflug lohnt sich wirklich, übrigens auch wegen der Affen auf der Insel… 🙂

Nach der Rückkehr aufs Festland aßen wir noch eine Kleinigkeit und nahmen dann ein weiteres Billigtaxi zurück – eigentlich sollte es 45 Minuten brauchen, wir waren dann über zwei Stunden unterwegs: Rushhour! Dazu kam, dass der Taxifahrer keine rechte Ahnung hatte, wo unser Hotel liegt, sich verfuhr und dann erst einige Kollegen fragen musste. Als wir schließlich ankamen, viel später als geplant, waren wir fix und foxi (auch mitfahren kann bei diesem unglaublichen Verkehr anstrengen! Es war einfach unbeschreiblich!) und legten uns noch einige Stunden hin, bevor es um 1h nachts zum Flughafen ging, Richtung Norden.

Nun sitze ich wieder hier in Hildesheim, ziemlich müde. Und sehr, sehr wehmütig.

Was mir fehlen wird:

  • das bunte, quirlige Straßenleben
  • das Kopfschütteln der Inder
  • die Farben und Gerüche (na gut, nur teilweise)
  • das indische Essen!
  • Die sanfte Art der Menschen
  • die Wärme
  • das überraschende Gefühl der Sicherheit trotz aller Fremdheit

was mir nicht fehlen wird:

  • das schlechte Leitungswasser
  • Idlis zum Frühstück (sind gut, aber Müsli ist besser…)
  • die Diener (sind nett, aber ohne ist einfacher)
  • die Malariamücken (sind nur lästig!)
  • die Abgase

Würde gerne eines Tages zurückkehren in diese faszinierende Welt!

mb

Amman – erster Arbeitstag

Thursday, October 14th, 2010

Das GI in Amman liegt in dem idyllischen, sehr ruhigen Botschaftsviertel Jebel Amman. Lustigerweise ist es innerhalb des Instituts dagegen viel “lebhafter”, was zum Teil daran liegt, dass es momentan aus verschiedenen Gründen unterbesetzt ist und die zwei Praktiktanten mit der GI-Leiterin und der 1-Mann-Verwaltung den Laden fast alleine wuppen. Deshalb hat es mich auch nicht gewundert gleich am ersten -vorgezogenen- Tag in mir völlig fremde Arbeitsbereiche eingeführt zu werden: Kontierung, Kasse und Bibliothekswesen, aber auch Website-Gestaltung. Die Leute hier machen einen netten, geschäftigen Eindruck und zum Kaffeekochen wird man auch nicht verdonnert.

Es stehen nun zwei größere GI-Projekte an, eines davon beschäftigt sich mit der Standortanalyse von Bibliotheksinstituten, Buchhandlungen und -Messen in Jordanien. Dabei sollen nach und nach die Arbeit, der Handel, Publikationen etc. der Verlage und Institute erschlossen und mit dem GI verlinkt werden, was der hiesigen Bibliothek zugute kommen und sie wesentlich vergrößern wird. Das andere Projekt befasst sich mit der  permanenten Verbesserung des PR-Wesens, das momentan im hiesigen Goethe Institut etwas lax ausfällt.

Selbstverständlich laufen zuknftig eine Menge anderer Aufgaben nebenher, erkenntlich an der schon jetzt anschwillenden Masse an Post in meiner Emailbox…

Noch habe ich keinen eigenen Arbeitsplatz, aber bald hoffe ich auf permanente Berichterstattung. 😉

Schneeflocken in Vaasa

Tuesday, October 12th, 2010

Wir schreiben den 12. Oktober und heute morgen hat es geschneit! Leider ist nichts liegen geblieben, aber das lässt doch hoffen, dass wir hier bis Weihnachten auch noch eine schöne Schneedecke erleben können…

Diese Info war mir jetzt mal einen seperaten Eintrag wert 🙂

Barcelona Bus Tour

Tuesday, October 12th, 2010

Heute haben Steffi und ich die Stadt mit einem Bus erkundet. Bei dem Busunternehmen gibt es zwei verschiedene Touren. Zuerst sind wir die orangene gefahren, die den Westen von Barcelona abfährt. Ausgestiegen sind wir bei La Pedrera, ein von Gaudí gestaltetes Haus an der langen Einkaufsstraße Passeig de Gracia. Danach sind wir in mit der grünen Route den Osten von Barcelona abgefahren. Anschließend sind wir zum Placa Espanya gefahren und haben uns auf die Treppen vor dem Nationalpalast gesetzt. Von dort hatten wir eine beeindruckende Aussicht über Barcelona! Eigentlich wollten wir die Brunnen-Lightshow anschauen, aber die fällt bis aus, weil irgendetwas repariert wird…das haben wir dann dort erfahren! >:-(
Gelohnt hat es sich trotzdem, allein die Aussicht war ein Traum!


In einem Restaurant haben wir zum Abschluss des ereignisreichen Tages leckeren Tinto de Verano (Rotwein mit Sprudelwasser und Zironenscheiben) getrunken und Tapas gegessen, darunter Pan con Tomate (Tomatenbrot), Pimientos del Padrón (Minipaprika in Öl und Salz gebraten) und Champiñones.
Es war ein super Tag, wir haben viel gesehen!

*Gesichtet: Unxun (unschun) = 1€-Menü bei McDonalds; Media Markt – yo no soc tonto! (Katalanisch)