Auf dem Campus in Valencia – von Ziegen, Kaninchen und Food Technology

Heute war Ausflugstag – wir sind mit dem Bus nach Valencia zum Hauptcampus gefahren. Noch im Bus speicherte sich eine der Auslandsamtmitarbeiterinnen unsere Handynummern und wir die ihre – sie meinte, man könne sich leicht verlieren auf dem Campus. Was kam da auf uns zu???

Der Campus wirkt wirklich riesig und sehr komplex, wie eine eigene kleine Stadt. Insgesamt hat die Politécnica fast 35.000 Studierende, davon studieren gut 30.000 auf dem Zentralcampus. Wir hielten uns also dicht an unsere Leiterinnen und besuchten als Erstes zwei Stunden lang das Forschungszentrum für Animal Research. Bei den Schafen und Ziegen ging uns allen das Herz auf und wir lauschten andächtig, als der Leiter erklärte, die Abteilung versuche, die in dieser Region endemische zimtbraune Schafart zu erhalten und auch junge Bauern zu überzeugen, mit der Schafzucht fortzufahren. Die Milch ist anscheinend um 50% wertvoller an Inhaltsstoffen als jene von normalen weißen Schafen.

Danach ging es zu den Kaninchen und hier mussten die meisten von uns doch erst einmal schlucken angesichts der engen Käfige. Die Kaninchen werden in die ganze Welt exportiert, oft als Embryos, vor allem in Entwicklungsländer, um dort die Ernährungsprobleme zu lösen. Die Vorteile von Kaninchen leuchten ein: Sie brauchen nur Grünfutter, vermehren sich rasch, sind günstiger als Kühe und es gibt keine Probleme mit religiösen Bestimmungen, wie das bei Schweinen ja der Fall ist.

Nach den Tieren ging es zum funkelnagelneuen Forschungszentrum für Food Technology, wo wir uns viele, viele Labors hinter Sicherheitstüren ansahen. Am Schluss hingen wir alle ein wenig in den Seilen, es war schließlich 14h und wir stiefelten seit 4h ohne Pause durch den Riesencampus. Es ging also in die Mensa. Anders als bei uns scheint es keine Zentralmensa zu geben, sondern nur etliche kleine Cafeterias – sehr klein, sehr eng, sehr chaotisch und laut mit langen Essensausgabeschlangen. Wir waren heilfroh, als wir endlich einen freien Platz ergatterten und sitzen und etwas essen konnten (gegen halb drei). Im Bus zurück nach Gandia sackte dann mehr als eine von uns weg in ein Nickerchen, die anderen beschauten sich die endlosen Orangenfelder.

So, genug für heute, ich werde noch einmal den Kurzvortrag über unsere Uni für morgen überarbeiten, der Tag wird noch einmal anstrengend…

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